Interview mit: Dr. med. Patrick Kudielka, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin

Mayen, den 10.09.2020: Dr. med Patrick Kudielka leitet gemeinsam mit Dr. med. Silke Orth die Gemeinschaftspraxis Praxis West Mayen, bestehend aus insgesamt zwei Ärzten und zehn Mitarbeitern. Dr. Kudielka setzt Idana seit 2018 insbesondere für digitale Anamnese und Verwaltungsformulare ein. Die Praxis hat bereits über 2000 Patienten mit Idana befragt.

Herr Dr. Kudielka, Sie haben Idana nun seit Dezember 2018 im Einsatz. Welche Überlegungen haben Sie dazu bewegt, Idana in Ihre Praxis-Abläufe einzubinden?

Dr. med. Patrick Kudielka: Das große Ziel unserer Praxis war und ist maximale Plausibilität der Terminplanung, Effizienz bei den organisatorischen Abläufen sowie rasche Information von Patienten zur Praxis, welche Symptome, Beschwerden und ggf. abwendbar gefährlichen Verläufe durch uns zu betreuen sind. Je schneller, präziser und transparenter diese Information zu uns gelangen, desto besser können wir unsere medizinische Hilfestellung leisten. Idana ermöglicht unter Einhaltung der aktuellsten Datenschutzrichtlinien einen strukturierten Datenaustausch zwischen Arzt und Patient. Die digitale Weitergabe von Praxis-informationen an den Patienten klärt diesen schon vor einem physischen Kontakt zur Praxis adäquat darüber auf, wie der weitere Behandlungs-/Diagnostikablauf zum jeweiligen Beratungsanlass sein wird. Ganz besondere Hilfe gewähren die Idana-Fragebögen bei Behandlungsanlässen, die unter Umständen viel Zeit benötigen. Patienten, die beispielsweise seit mehreren Wochen/Monaten Bauchschmerzen und Durchfall haben – bei diesen Beschwerden schicken wir unseren Patienten vorab den strukturierten Idana -Fragebogen zu und der Patient ergänzt im Vorfeld die im direkten Arzt-Patienten-Kontakt abzufragenden Anamnesepunkte. Da diese Informationen bereits vor dem eigentlichen Termin in der Praxis vorliegen, können relevante Ablaufstrukturen vorab geplant werden (Terminzeiten im Labor, Raumplanung Ultraschall). Das Gespräch beim Arzt wird sicherlich länger als bei akutem Rückenschmerz. Bei Ankunft dieses Patienten in der Praxis liegen dem medizinischen Assistenzpersonal bereits die aktualisierten Daten des Patienten vor: der Abgleich der Stamm- und Kontaktdaten (Handynummer, E-Mail) ist kinderleicht und schnell, die Unterschrift auf der Datenschutzerklärung, zu Labor- oder ggf. IGeL- Leistungen ist bereits im Vorfeld auf dem elektronischen Fragebogen erfolgt. Für den Patienten sowie die Praxis wurde also bereits vorgearbeitet und Zeit gespart- mehr Intensität für den direkten Arzt-Patienten-Kontakt wurde generiert. Insbesondere im Rahmen der aktuellen Corona-Pandemie ist die Vorabfrage von Beschwerden durch den Covid-19-Fragebogen Gold wert: die komplexen Fragestellungen könnten durch medizinisches Assistenzpersonal nur durch Abarbeiten einer Checkliste am Telefon geleistet werden. Dies kostet sehr viel Telefonkapazitäten, blockiert die Leitungen, macht Stress. Wenn Sie die digital analysierten Antworten der potentiell Covid-positiven Patienten bereits vorab screenen können, schützen Sie darüber hinaus auch das Praxis-Team sowie alle anderen in der Praxis befindlichen Patientinnen und Patienten vor einer möglichen Infektion durch diesen Anfragenden. Sie betreuen ihn zu speziell außerhalb der regulären Sprechzeit ausgelobten „Infektionssprechstunden“ oder verweisen ihn an eine Corona-Ambulanz.

Wie war die Einrichtung von Idana? Wie haben Sie persönlich den Umstieg auf die digitalen Prozesse empfunden?

Dr. med. Patrick Kudielka: Die Einrichtung von Idana auf unserem Praxisserver mit Integration in die Praxisverwaltungs-Software konnte dank der professionellen Arbeitsweise der Idana-Techniker unkompliziert per Fernwartung erfolgen und dauerte keine zwei Stunden. Wir durften erleben, dass die Techniker von Idana mit unterschiedlichen Betriebssystemen problemlos zurechtkommen, nachdem wir initial noch Idana in eine Windows-basierte Software integrieren ließen und im Frühjahr dieses Jahres auf Apple/MAC umgestiegen sind: Idana kann beides! Natürlich muss man sich selbst im Vorfeld klar darüber werden, was man für die individuellen Bedürfnisse der eigenen Praxis benötigt und welche Prozesse man etabliert sehen möchte. Insbesondere die Erstellung der individuellen Fragebögen benötigt Zeit – wertvoll investierte Zeit, da man Gelegenheit bekommt, jahrelang gelebte Abläufe der eigenen Praxis zu hinterfragen.

Welche Vorteile sind durch Idana für das Praxisteam und welche für Sie als Arzt entstanden? Ist es zu der von Ihnen erwarteten Entlastung gekommen?

Dr. med. Patrick Kudielka: Unsere Assistentinnen in der Praxis erleben eine neue Plausibilität der Datenerhebung, können nun ohne Checkliste arbeiten, weil die Idana -Fragebögen das strukturierte Interview mit den Patienten vorab führen: es wird schlichtweg nichts mehr vergessen und die Antworten der Patienten sind plausibler und präziser – und es gestaltet sich alles viel schneller! Leider ist der ambulante ärztliche Alltag durch ein Streben nach Zeitressourcen geprägt – Idana leistet in unserem Praxisalltag hier enorme Hilfe.

Wie nehmen Ihre Patienten Idana an? Welche Vorteile haben die Patienten von Idana aus Ihrer Sicht?

Dr. med. Patrick Kudielka: Die Akzeptanz bei unseren Patienten ist naturgemäß sehr unterschiedlich. Wenn man aber die weniger digitalaffinen Patienten an die Hand nimmt – diejenigen, die zwar einen Fragebogen vorab zugesandt bekommen haben und dann in die Praxis kommen und sagen “ das habe ich nicht hinbekommen…“, dann aber mit einem Tablet und dem darauf geladenen Idana-Fragebogen präsentiert und durch die MFA ein wenig unterstützt – dann sind auch die Digitalisierungs-Gegner sehr oft überrascht und überzeugt. Alle anderen, die sich bei uns bereits die Onlinetermine buchen, Rezepte online bestellen und die Videosprechstunde intensiv nutzen, sehen es natürlich als selbstverständlich an, auch einen elektronischen Fragebogen vorab auszufüllen. Sie wissen, dass es eine win-win-Situation für beide Parteien (Arzt und Patient) ist, da ihnen im direkten Kontakt mehr zeitliche Zuwendung widerfährt.

Zeit und Informationsqualität sind mögliche Faktoren, die bei Praxis-Prozessen optimiert werden können. Welche Faktoren haben sich für Sie in welchem Ausmaß verbessert?

Dr. med. Patrick Kudielka: Das Potential der einzusparenden Zeitressourcen habe ich ja bereits oben beschrieben. Die Informationsqualität durch den Einsatz digitaler Fragebögen ist natürlich unbenommen: dadurch dass die Patienten bereits vor oder während Ihrem Aufenthalt (Idana-Fragebogen auf einem Tablet in der Wartezone der Praxis) Fragebögen z.B. zum Behandlungsanlass beantworten müssen, sind diese Patienten dann im direkten Arzt-Patienten-Kontakt wesentlich strukturierter. Man gelangt viel schneller zum wesentlichen Grund des Arztbesuches. Vorbei ist die Zeit, wo nach der Begrüßung durch den Arzt mit „…schönen guten Tag Frau Müller, was können wir für Sie tun…“ oder „… welche Beschwerden führen Sie denn heute zu mir…“ der Zettel mit den notierten Beschwerden/Fragen ausgepackt wurde und der Patient dennoch erst einmal formuliert .“… eigentlich weiß ich gar nicht, weswegen ich heute hier bin!“

 

Herzlichen Dank, Herr Dr. Kudielka!

 

Weitere Informationen zu Dr. Patrick Kudielka finden Sie unter www.praxiswest.de

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