Start-Ups sind ein wichtiger Teil der Wirtschaft und haben es dennoch nach wie vor schwer in Deutschland – dessen ist man sich in Baden-Württemberg schon seit langem bewusst: Mit den ‚Innovationsgutscheinen‘ werden junge Unternehmen unterstützt. Seit letzter Woche nun auch Idana und unsere Vision einer besseren Medizin.

Start-Ups sehen sich gerade in Deutschland vielfältigen Herausforderungen gegenübergestellt, wie eine Studie der Leipzig Graduate School of Management Ende 2016 ermittelte (HHL Leipzig Graduate School of Management bzw. Spiegel ): Nicht nur eine fehlende Gründerkultur erschwere dabei jungen Start-Ups den Einstieg, vielmehr fehle es auch an allen Enden an Kapital – anders als beispielsweise im Silicon Valley gibt es in Deutschland derzeit kaum Venture Capital, junge Unternehmen sind daher meist auf private Darlehen angewiesen.

Dass eine wachsende Gründerszene der gesamten deutschen Wirtschaft zugutekommt, scheint inzwischen auch die Bundesregierung erkannt  zu haben: Bereits im Sommer 2016 kündigten der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und kurz darauf auch Finanzminister Wolfgang Schäuble an, Fördermittel für innovative Neugründungen bereitzustellen – das berichteten die Gründerportale getstarted.de und gruenderszene.de. Dieses Vorhaben machte nun erneut Schlagzeilen (Spiegel): Unter dem Namen ‚Tech Growth Fund‘ arbeitet die Bundesregierung gemeinsam mit der KfW-Bank an Möglichkeiten der staatlichen Förderung von Start-Ups.

In Baden-Württemberg ist man sich des schlummernden Potenzials von Start-Ups schon seit längerem bewusst. Davon zeugt das Förderprogramm der sogenannten „Innovationsgutscheine Baden-Württemberg“, die in Baden-Württemberg erstmals 2008 an kleine und mittlere Unternehmen vergeben wurden. Mit diesen Zuschüssen von Landesseite soll die „Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte oder Dienstleistungen“ beziehungsweise „deren qualitative Verbesserung“ (Quelle: Wirtschaftsministerium BW) gefördert werden. Inzwischen haben nicht nur andere Bundesländer wie Bayern, Thüringen oder NRW nachgezogen, auch international hat das Modell Nachahmer gefunden. In Baden-Württemberg wurde das Programm sogar noch weiter ausgebaut, so werden seit 2012 Gutscheine für Hightech-Unternehmen bereitgestellt, seit 2013 richten sich Programme auch ganz speziell an Unternehmen der Kultur- und Kreativbranche.

Förderfähig sind Existenzgründerinnen und -gründer und junge Unternehmen innerhalb der ersten fünf Jahre nach Unternehmensgründung. Neben Umwelt-, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie dem Bereich nachhaltiger Mobilität sind es vor allem Unternehmen aus der Branche Gesundheitswirtschaft und Lebenswissenschaft, an die sich der Innovationsgutschein High Tech richtet. Das erklärte Ziel, so ist auf den Informationsseiten des Wirtschaftsministeriums  zu lesen, ist die „Frühphasenförderung von Hightech-Unternehmen […], um diese schnell an Absatzmärkte und eine Unternehmensfinanzierung heranzuführen“.

Den ersten Schritt zu einem erfolgreichen Markteintritt hatte Idana bereits getan, als das Projekt sich die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) getragene Förderung über das EXIST-Gründerstipendium sichern konnte. Doch diese einjährige Förderung ist nur der erste Schritt von einer vielversprechenden Idee bis zur verkaufsfertigen Software. In der vergangenen Woche reisten wir nach Stuttgart, um auch das Vergabekomittee des Innovationsgutscheins von Idana zu überzeugen. Vor einer siebenköpfigen Jury präsentierten wir unsere Vision einer intelligenten Anamnese-Software – und hatten Erfolg: Eingeworben werden konnten Innovationsgutscheine der Kategorien A und B Hightech, die sowohl für Ausgaben für wissenschaftliche Vorarbeiten (wie beispielsweise Marktrecherchen oder Machbarkeitsstudien) als auch für die technische Umsetzung mit insgesamt 22.500 Euro Zuschuss ausgegeben werden können.