Der Titel mutet lustig an, zeigt aber ein großes Problem. 81% aller Patienten lügen im Arztgespräch. Das hat schwerwiegende Folgen – wenn es z.B. um die Befolgung Ihres Therapieplans geht. Aber es gibt eine Lösung.

Vielleicht müssen Sie nicht unbedingt wissen, ob Ihr Patient eine Geschlechtskrankheit hat oder nicht. Aber ob Ihr Patient die verordneten Blutdruckmedikamente einnimmt, sollten Sie wissen, weil Sie sonst vielleicht glauben, dass sie nicht wirken.

Die Anamnese ist eine moderne Form der Beichte: Was gestehe ich und was verschweige ich lieber?

Scham und Angst vor Verurteilungen oder Belehrungen durch den Arzt: Das sind einer US-Studie zufolge die häufigsten Gründe, warum Patienten beim Arzt die Unwahrheit sagen.

Dass Patienten nicht immer die Wahrheit sagen, vermuten Ärzte schon länger.
Aber die Zahlen zweier aktueller US-amerikanischer Online-Umfragen sind bemerkenswert.

Demnach gaben 81% der 4510 befragten Personen zu, ihrem Arzt schon einmal eine Information vorenthalten zu haben.

Dr. Google weiß alles über uns, weil er nicht moralisch bewertet.

Während Patienten ihren realen Ärzte häufiger Informationen vorenthalten, sind sie im Internet gnadenlos ehrlich. Dr. Google weiß bekannterweise alles über uns.

Auch andere Online-Doktoren erfreuen sich in den letzten Jahren an wachsender Beliebtheit. Insbesondere bei sensiblen Themen wie Haut- oder Geschlechtskrankheiten greifen mehr und mehr Patienten zu Online-Doktoren wie z.B. Zavamed, ehemals Dr. Ed, um unter dem Deckmantel der Anonymität Hilfe für ihre peinlichen Beschwerden zu erhalten.

Zu ihrem Computer sind Patienten also ehrlicher als zu ihrem realen Arzt, weil sie wissen, dass der Computer nur Informationen verarbeitet, sie aber nicht moralisch bewertet.

Nun könnte man sich als realer Arzt mit dieser Tatsache einfach abfinden. Wer seine Patienten aber nicht an Zavamed und Co. verlieren möchte, der setzt auf digitale Anamnese-Systeme direkt in seiner Praxis.

Mit Anamnese-Systemen die Patienten zurückgewinnen

Ein Anamnese-System wie Idana, eins der führenden Systeme für Praxen und Krankenhäuser in Deutschland, befragt den Patienten vorab am Computer, Smartphone oder Tablet, wobei auch sensible Themen nicht ausgelassen werden.

Auch wenn die Patienten wissen, dass diese Informationen kurze Zeit später vom realen Arzt geprüft werden, scheint der “digitale Mediator” zu helfen, die ehrlichen Antworten aus den Patienten zu kitzeln.

Dies bestätigen Studien zu computerbasierten Anamnese-Systemen in den USA von Slack und Co. Sie stellten fest, dass Patienten, wenn es um Themen wie Impotenz, berufliches Unglück oder Suizid ging, offener in der Kommunikation mit den Computern waren als mit ihren Ärzten. Diese Erfahrung bestätigt auch Arzt und Geschäftsführer von Idana, Dr. Lucas Spohn:  
“Idana-Kunden berichten uns, dass ihre Patienten vor allem bezüglich Lifestyle, Medikamentennebenwirkungen und Vorerkrankungen sehr offen und ehrlich mit Idana kommunizieren.”

Das Gute an einem Anamnese-System in der Praxis ist, dass Sie bestimmen, was der Patient gefragt wird, um die Informationen zu erhalten, die Sie benötigen. Der Verlauf des nachfolgenden Gesprächs und der Behandlung liegt in Ihren Händen. Außerdem arbeitet der Anamnese-Assistent standardisiert, emotionslos und stets hellwach. Während ein Mensch von seiner Tagesform abhängig ist, vergisst eine App nie eine wichtige Frage.

Helfen Sie Ihren Patienten soziale Hemmnisse zu überwinden und machen Sie es Ihnen einfacher, ehrlich  zu sein. Probieren Sie es aus und Sie werden erstaunt sein, was Ihnen Ihre Patienten plötzlich alles anvertrauen.

Quellen:
https://www.welt.de/gesundheit/article187785292/Die-meisten-Patienten-luegen-beim-Arzt.html
Gurmankin Levy A et al. Prevalence of and factors associated with patient nondisclosure of medically relevant information to clinicians. JAMA Network Open 2018; 1(7): e185293
https://www.zeit.de/digital/internet/2014-07/patienten-vertrauen-computer-mehr-als-arzt
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0038-1637944.pdf
https://idana.com/

Bildquellen:
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Statista.com