Idana hat beim Ideenwettbewerb “KBV-Zukunftspraxis” der Kassenärztlichen Bundesvereinigung den zweiten, mit 10.000€ dotierten Platz erzielt. In der Ideenphase hatte Idana die Experten-Jury bereits überzeugt. Auf dem Take-Off-Event, das am 26. September 2018 in Berlin stattfand, präsentierte Jerome Meinke, technischer Leiter und Mitgründer der Tomes GmbH, nochmals vor der Jury und einem ausgewählten Publikum. Zusammen mit neun weiteren eHealth-Lösungen wird Idana ab Januar 2019 in Praxen, Kliniken und medizinischen Versorgungszentren in der realen Versorgungsumgebung getestet werden.

Mit Idana, das vom 2016 gegründeten eHealth-Start-Up Tomes GmbH entwickelt wird, sollen Ärzte bei der Erhebung und Dokumentation der Anamnese, einem Kernprozess der medizinischen Versorgung unterstützt werden. Idana ermöglicht eine leitlinienbasierte, telemedizinische Vorab-Befragung von Patienten, die dazu entweder vor Ort in Praxis oder Klinik oder von zu Hause aus individuell konfigurierte Fragebögen bearbeiten. Die Ergebnisse bereitet die Software automatisch zu einem übersichtlich strukturierten Anamnesebericht auf, die Ärzten eine schnelle Orientierung über ihren Patienten erlaubt und zugleich den Bürokratieaufwand erheblich reduziert.

Ziel des Ideenwettbewerbs “KVB-Zukunftspraxis” ist, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen auf dem Take-Off-Event in Berlin erklärte, das Potenzial von digitalen Diensten im Gesundheitswesen auszuloten und vielversprechenden Software-Lösungen einen Praxistest in der Versorgungslandschaft zu bieten. Die KBV suchte während der Ideenphase, die nun mit dem Take-Off-Event abgeschlossen wurde, digitale Dienste, die Praxisprozesse und die Interaktion zwischen Arzt und Patienten verbessern, einen Mehrwert für den Patienten schaffen und die Interaktion zwischen verschiedenen Behandlern bzw. Institutionen untereinander oder mit der KKB unterstützen. Bewertet wurde vor allem nach dem Kriterium des medizinischen Mehrwerts und der Einhaltung ärztlicher Prinzipien, zu je 25 Prozent spielten der Business-Case und die IT-Architektur bzw. -sicherheit mit in die Bewertung hinein.

Mit der Anamnese setzt Idana an einem Prozess an, der stark von der Digitalisierung profitieren kann. Studien haben gezeigt, dass 80% der Diagnosen allein auf Basis der Anamnese korrekt gestellt werden könnten. Aufgrund von Zeitmangel kommt im klinischen Alltag die Erhebung von psychosozialen Faktoren jedoch häufig zu kurz. Mit der Voraberhebung von behandlungsrelevanten Informationen stellt Idana Ärzten eine umfassende Informationsbasis bereit, die eine personalisierten Therapie zugute kommt und das Risiko von Fehldiagnosen und Behandlungsfehlern  reduziert.

Das kommt nicht nur der individuellen Versorgung, sondern auch dem gesamten deutschen Gesundheitswesen zugute, das trotz hoher Ausgaben im OECD-Vergleich nur im unteren Mittelfeld liegt. Idana erlaubt es, die begrenzte Ressource Zeit effizienter zu nutzen und die Qualität der Versorgung zu verbessern – und senkt damit gleichzeitig auch die Kosten, insbesondere für Krankenkassen.

Die Umsetzungsphase der “KBV-Zukunftspraxis” beginnt zum 1. Januar 2019 und soll bis Sommer 2022 dauern. In diesem Zeitraum sollen die ausgewählten digitalen Dienste in den “Zukunftspraxen” implementiert, gezielt getestet und die Erfahrungen der Nutzer regelmäßig eingeholt werden. Im Austausch für das Feedback unterstützt die KBV die Testpraxen bei der technischen Implementierung und finanziell.

Zum Nachlesen:

Deutsches Ärzteblatt: KBV kürt Gewinner der Zukunftspraxis

Pressemitteilung der KBV 2018: Wettbewerb „KBV-Zukunftspraxis“: Zehn innovative digitale Dienste prämiert

Pressemitteilung der KBV 2020: KBV-Zukunftspraxis: Drei weitere Projekte gehen in die Testphase