Der Katalog an Anforderungen, die an eine Arzt-Software im niedergelassenen Bereich gestellt werden, ist ellenlang: Bildmaterial wie Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen muss erfasst und gespeichert werden, Laborwerte, Befunde und Diagnosen eingespeist und die Korrespondenz mit Patienten und anderen Behandlern übersichtlich verwaltet werden – von den Funktionen zur Abrechnung mit den Krankenkassen oder zur Privatliquidation ganz zu schweigen. Obwohl niemand mehr mit dem Karteikasten arbeiten muss, fehlen brauchbare All-in-One-Lösungen noch. Zu kompliziert, zu vielfältig sind die Ansprüche, denen die Software im jeweiligen Bereich genügen muss. Daher existiert auf dem MedTech-Markt eine schier unüberschaubare Fülle an Softwarelösungen und Apps, die die großen Praxisverwaltungsprogramme um zusätzliche Funktionen ergänzen.

Hier stellen wir Ihnen drei Apps vor, die Ihnen im Praxisalltag die Arbeit erleichtern.

1. Nachschlageapps für die Kitteltasche!

Das Wissen, das während des Studiums in die Köpfe der angehenden Ärzte eingehämmert, ist unendlich. Und in der Facharztausbildung kommt noch mehr an Krankheitsbildern, Symptomen, Therapiemaßnahmen und Medikationen hinzu. Kein Wunder, dass da so manches Detail in Vergessenheit gerät, gerade wenn es im medizinischen Alltag praktisch kaum auftaucht. Oder wüssten Sie noch, welche Hormonkonstellation für welche Form des Hyperkortisolismus spricht? Wenn Sie kein Endokrinologe sind, vermutlich nicht.

Natürlich kann man immer noch die alten Lehrbücher aus dem Regal ziehen und das Gewünschte nachschlagen. Doch mal ehrlich: Schneller und bequemer (und möglicherweise auch angenehmer vor dem Patienten, der einem erwartungsvoll gegenübersitzt) ist es, eine der zahlreichen Nachschlageapps für PC und Smartphone hinzuziehen.

Wir empfehlen die „WissensApp“ von Amboss (Miamed): Amboss dürften die meisten Ärzte noch aus der Staatsexamensvorbereitung kennen, hier ist wirklich alles enthalten, was man wissen muss. Inzwischen haben die Entwickler auch einen „Arzt-Modus“ integriert, in dem viele Lernkarten um für den Klinikalltag relevantes Wissen ergänzten wurde, so dass Amboss auch noch nach dem Staatsexamen gute Dienste leistet. Der Vorteil: Die App kann offline verwendet werden, ermöglicht eigene Notizen und wird regelmäßig aktualisiert.

(verfügbar für IOS/Android und als Desktopversion; Kosten: 6/8 € pro Monat)

Um sich über Arzneimittel, ihre Darreichungsformen, Wirkung und Nebenwirkungen mobil zu informieren, sind „arznei aktuell“, die App des ifap Service-Instituts, und „Arzneimittel Pocket“ (Börm-Bruckmeier-Verlag), gute Helfer. Sie enthalten alle wichtigen Informationen zu Arzneimitteln und informieren auf einen Blick auch über praktischen Angelegenheiten, wie Packungsgrößen, Apothekenverkaufspreis und Generika.

(arznei aktuell: verfügbar für IOS, Android, kostenlos; Arzneimittel Pocket: verfügbar für IOS/Android, Kosten: 4,99€ (einmalig))

 

2. Vernetzen Sie sich mit Fachkollegen aus aller Welt!

Wissenschaft funktioniert über den direkten Austausch und das gilt auch für die Medizin. Eine gute Möglichkeit, um sich über die neueste Forschung zu informieren oder mit Fachkollegen über interessante Studien auszutauschen, sind Kongresse und Fachkonferenzen. Doch im Praxisalltag fällt es zuweilen schwer, sich Freiräume zu schaffen und mit anderen Medizinern ins Gespräch zu kommen. Wenn es da nur einen einfachen Weg gäbe, schnell und bequem von zu Hause aus, sich mit der Mediziner-Community zu vernetzen….

Die App „Esanum“ macht das möglich und ergänzt das breite Angebot der Onlinepräsenz. Hier können sich approbierte Ärzte anmelden, um sich über aktuelle Themen und Nachrichten zu informieren, in den Diskussionsforen über Fälle aus der Praxis diskutieren, die Berichterstattung zu Konferenzen verfolgen oder auf dem Blog gut recherchierte Artikel zu diversen Themengebieten lesen.

(verfügbar für IOS, Android, kostenlos; ein kleiner Wermutstropfen: Anmelden können sich nur approbierte Ärzte)

 

3. Geben Sie Ihren Patienten ein Hilfsmittel an die Hand: Apps zum Self-Management

Die besten Diagnosen und Therapieempfehlungen laufen ins Leere, wenn der Patient nicht mitspielt. Aber auch Ärzte sind nur Menschen und wissen daher, dass die eigene Gesundheit im Alltag manchmal unterzugehen droht. Viele Krankheiten erfordern eine aufmerksame Beobachtung von Symptomen und Verhaltensweisen, um Auslöser und Muster ausfindig zu machen. Zu Zettel und Stift greifen dabei aber nur die wenigsten.

Self-Management-Apps sind dafür eine gute Lösung: Sie motivieren dazu, die eigene Gesundheit genau im Blick zu behalten, und spucken häufig auch gleich Berichte und Übersichte aus, die dem Arzt beim nächsten Besuch vorgelegt werden können.

Wir empfehlen die App „m-Sense“, mit der Migränepatienten Tagebuch über Kopfschmerzen und Migräneattacken führen können. Indem täglich außerdem Parameter wie Schlafdauer und -qualität, Ess- und Sportverhalten abgefragt werden, trägt die App dazu bei, so eventuelle Auslöser für Migräneattacken ausfindig zu machen und langfristig zu reduzieren.

(verfügbar für IOS, Android, kostenlos)

 

Und wer Lunte gerochen hat und seinen Praxisalltag mit Hilfe digitaler Lösungen noch weiter vereinfachen will, ist bei uns genau richtig: Idana, unsere Software zur intelligenten digitalen Anamnese!