• Referenz: Dr. Ahmad Sirfy, Praxis Dr. Sirfy / Smartpraxis am Stacchus
  • Praxistyp: Praxisverbund
  • Team: 4 Ärzt:innen, 8 Mitarbeiterinnen
  • Standorte: 2
  • Tools: Videosprechstundensystem arzt-direkt, meinRezept.online (elektronische Verordnungen und Rezepte), digitaler Telefon-Assistent
  • PVS: Tomedo
  • Website: www.sirfy.de

Dr. Ahmad Sirfy ist Inhaber einer Praxis in München-Nymphenburg und betreibt zudem eine Corona-Ambulanz. Im Juli 2021 eröffnete er eine weitere Praxisfiliale, die ganz im Zeichen der Digitalisierung steht: die „Smartpraxis am Stacchus“.

Das Thema Digitalisierung war Sirfy besonders wichtig, als er vor rund drei Jahren sich mit seiner eigenen Praxis selbstständig machte: „Wir nutzen seit Anfang alles an digitalen Tools, die in der Hausarztpraxis wichtig sind – und arbeiten kontinuierlich immer weiter an der Digitalisierung unserer Routinen.“

Herausforderungen
Einen komplexen Prozess etwas einfacher machen und mehr Zeit für das Gespräch gewinnen

Für den Allgemeinmediziner Sirfy ist die Anamnese ein zentraler, jedoch komplexer und durchaus zeitaufwändiger Prozess. „Auch im stressigen Praxisalltag ist es absolut wichtig, dass man keine wichtigen Fragen auslässt. Ich hatte die Hoffnung, dass es sowohl für den Patienten als auch für mich von Vorteil wäre, wenn die Anamnesefragen in Ruhe vorab beantwortet werden könnten und ich die Antworten vor der Sprechstunde sichte.“

“Sowohl für den Patienten als auch für mich ist es von Vorteil, wenn die Anamnesefragen in Ruhe vorab beantwortet werden und ich die Antworten vor der Sprechstunde sichten kann.“

Ein weiterer Knackpunkt bei der Anamnese ist für Sirfy die begrenzte Zeit, die ihm für das Gespräch mit dem einzelnen Patienten bleibt. Je mehr Informationen im Vorfeld über den Patienten vorliegen, desto gezielter und auch einfühlsamer kann schließlich das Arzt-Patienten-Gespräch geführt werden. Als besonders hilfreich empfindet Sirfy hier die Auswertung, die der Idana-Bericht liefert, die Red und Yellow Flags sowie die als wichtig markierten Antworten: „So muss ich den Fragebogen nicht Antwort um Antwort durcharbeiten, sondern sehe auf einen Blick das Wesentliche.“

Im Pandemiebtrieb Kontakte gering halten

Wie viele andere Hausärzte sieht auch Sirfy die Notwendigkeit zur Kontaktbeschränkung als eine der drängendsten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Situation. „Um Infektionen zu vermeiden, müssen wir den Kontakt mit den Patienten so gut es geht begrenzen, um Infektionen zu vermeiden und Risikopatienten aus der Praxis fernzuhalten. Damit das gelingt, brauchen wir aber eine Vielzahl an Informationen, die wir mit Idana durch standardisierte Fragebögen zum Corona-Risiko erheben“, erklärt Sirfy.

Vorteile von Idana

Impftermine stemmen und Praxisbetrieb aufrechterhalten

Sirfy und sein Team starteten mit Idana im Januar 2020. Als im April 2021 die Corona-Schutzimpfungen auch von niedergelassene Ärzten vorgenommen werden durften, war das Anamnese-Tool bereits voll in den Arbeitsalltag von Sirfys Team integriert. Keine Frage, dass Idana nun auch im Impfmanagement eingesetzt werden sollte. Die größte Herausforderung, vor die sich der Mediziner gestellt sah, war die enorme Nachfrage nach der Impfung und die Frage, wie sich der bürokratieaufwändige Impfbetrieb parallel zum normalen Praxisalltag bewerkstelligen lassen sollte – Fragen, die jetzt mit der STIKO-Empfehlung zur Booster-Impfung wieder brandaktuell sind.

Neben dem zusätzlichen Besucheraufkommen, das aufgrund der Corona-Impfungen jetzt täglich in der Praxis zu bewältigen ist, bedeutet vor allem auch die umfangreiche Bürokratie für Sirfy und sein Team eine Zusatzbelastung.

Mit der Terminbuchung die Anamnese und Aufklärung erledigen – für einen hocheffizienten Impftermin

In Sachen Impfung hat sich für Sirfy und seine Mitarbeiter bewährt, dem Patienten im Rahmen der Terminbuchung die Unterlagen zur Impfung zukommen zu lassen. „Wir nutzen die Idana-Impfinhalte, damit Patienten die Aufklärung digital von zu Hause aus erledigen und unterschreiben können.“ Betritt der Patient zu seinem Termin die Praxis, greift ein automatisierter Prozess, erklärt Sirfy: „Beim Einstecken der Versichertenkarte werden automatisch Aktionsketten gestartet, zum Beispiel die Abrechnungsziffern hinzugefügt oder die Impfdokumentation. Die Impfung dauert so gerade einmal zwei Minuten pro Patient.“ Ohne die Vorabanamnese und die Aufklärung mit Idana, da ist sich Sirfy sicher, wäre dieses effiziente Verfahren nicht möglich.

Dem Sicherheitsbedürfnis von Patienten und Mitarbeitern Rechnung tragen

Sirfy setzt auf ein ganzes Paket an kontaktlosen Anwendungen, um in der Corona-Pandemie handlungsfähig zu bleiben. Idana versteht er als wichtigen Teil dieser Strategie: „Wir nutzen Idana vor allem auch dazu, den Anmeldeprozess zu verschlanken. Der direkte Kontakt zwischen Patient und medizinischer Fachangestellter an der Anmeldung ist prinzipiell nicht mehr nötig.“

“Kontaktlose Anwendungen wie Idana tragen dazu bei, dass sich alle Beteiligten sicherer fühlen.“

Zugleich können potenzielle Covid-19-Patienten identifiziert und situationsgerecht behandelt werden. „Auf diese Weise,“ so bemerkt Sirfy, „trägt Idana dazu bei, dass sich alle Beteiligten, Patienten, MFA und die ärztlichen Kollegen, sicherer fühlen können.“

Prozessumstellung

Grundvoraussetzung: Ein motiviertes Team

Die wichtigste Voraussetzung, damit die Prozessumstellung gelingen kann, ist für Sirfy ein motiviertes Team, das voll und ganz hinter der Digitalisierung steht. „Natürlich braucht es eine stabile Infrastruktur, aber das muss nicht das schnellste Internet sein“, erklärt Sirfy, „entscheidend ist, dass man im Team arbeitet und im Austausch bleibt.“

Überzeugungsarbeit am Patienten zahlt sich aus

Wenn es um die Digitalisierung der Arztpraxis geht, wird häufig die Sorge geäußert, Patienten würden digitalen Tools skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. „Natürlich hat das anfangs Überzeugungsarbeit gebraucht“, erinnert sich Sirfy, „sobald die Patienten aber einmal erlebt haben, dass diese Dinge online funktionieren, wird es schnell selbstverständlich.“ Für den Allgemeinmediziner ist daher klar, dass sich das Dranbleiben lohnt.

Die Pandemie und die Notwendigkeit, potenzielle Corona-Infizierte aus der Praxis fernzuhalten, hat aus Sirfys Sicht auch bei Patienten die Bereitschaft gefördert, digitale Tools auszuprobieren: „Im Gegenteil, Patienten verlangen das mittlerweile sogar. Warum sollten sie auch in meine Praxis kommen, wenn sich vieles auch ohne den Weg dorthin erledigen lässt?“

“Ich merke, dass die Patienten digitale Lösungen einfordern. Warum sollte jemand in meine Praxis kommen, wenn sich vieles auch aus der Ferne erledigen lässt?”

Tipp an die Kollegen

Mit gutem Vorbild vorangehen

Sirfy und sein Team sind überzeugt, dass die Digitalisierung der Medizin längst überfällig ist: „Von Anfang an war uns klar: Digitales Arbeiten ist auch für Mediziner die Zukunft. Und eigentlich müsste auch die Praxis heute schon sehr viel digitaler sein.“ Gerade in der Ausbildung sei dem Allgemeinmediziner immer wieder aufgefallen, dass viele der Kolleginnen und Kollegen in Sachen Digitalisierung hinterhinken: „Aus meiner Sicht muss sich das dringend ändern – und da haben wir im Team gesagt, da müssen wir halt mit uns selbst anfangen.“

Sirfy versteht sich als Vorbild auch für andere Praxen: „Oftmals fehlt es einfach an Mut, den letzten Schritt zu gehen und digitaler zu werden. Den Kolleginnen und Kollegen möchte ich am liebsten zurufen: ‚Schaut mal, das funktioniert! Es macht Spaß, die Patienten glücklich, das Team ist glücklich und wir Ärzte haben deutlich mehr Zeit für unsere eigentliche Arbeit!‘“

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