Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit eines Arztes ist die Kommunikation mit Patienten. Worauf es dabei ankommt, wie Sie ein gelungenes Arzt-Patienten-Gespräch führen und welche Herausforderungen sich stellen, erfahren Sie in diesem Beitrag. Wir geben Ihnen außerdem nützliche Tipps, um die Arzt-Patienten-Kommunikation zu optimieren.
Was macht eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation aus?
Kommunikation ist das Fundament, auf dem alles aufbaut. Die Kommunikation mit Patienten ist der Anfang einer Arzt-Patienten-Beziehung und entscheidet letztendlich über den Erfolg einer Behandlung.
Für eine erfolgreiche Kommunikation sind verschiedene Faktoren wichtig. Von Ärzten wird daher viel mehr gefordert als nur sachliche Inhalte zu übermitteln.
Vertrauen
Eine gute Vertrauensbasis zwischen Arzt und Patient ist essentiell. Nur wenn der Patient dem Arzt vertraut, wird er vollständig über seine Beschwerden berichten und keine Dinge wie unangenehme Beschwerden übergehen.
Ehrlichkeit
Zu einer guten Arzt-Patienten-Beziehung gehört eine ehrliche Kommunikation. Halten sich Patienten an die vom Arzt gemachten Angaben während einer Therapie? Nur wenn Patienten ehrlich sind, können Diagnosen und Behandlungen richtig vom Arzt auf ihre Effektivität beurteilt werden.
Verständlichkeit
Kommunikation muss verständlich sein. Wenn der Patient im Gespräch nicht versteht, was der Arzt ihm mitteilt, bringt das keinen weiter. Als Arzt sollten Sie auf eine einfache Sprache achten und Fachbegriffe umschreiben. Um etwas verständlich auszudrücken, helfen auch Beispiele und Bilder.
Empathie
Verständnis haben und dieses zeigen, ist ein wichtiges Element in der Kommunikation mit Patienten. Auf diese Weise können Sie unter anderem Vertrauen aufbauen und vermitteln Ihren Patienten Wertschätzung.
Ermutigung
Der Anlass für ein Arzt Patient Gespräch ist in den seltensten Fällen aus einem positiven Anlass. Patienten leiden unter Beschwerden, haben Sorgen und sind möglicherweise dabei, ihre Hoffnung auf Besserung zu verlieren. Als Arzt sollten Sie daher positiv kommunizieren, den Patienten ermutigen und ihm eine Perspektive geben.
Körpersprache
Unterschätzen Sie die Körpersprache bei der Arzt-Patienten-Kommunikation nicht. Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte und indem Sie sich dem Patienten beim Gespräch zuwenden und nicht an den Computer wegdrehen, zeigen Sie respektvolles Interesse.
Zuhören
Zu guter Letzt gehört das Zuhören zu einer gelungenen Arzt Patient Kommunikation. Nicht immer sind Zwischenfragen notwendig. Lassen Sie Ihren Patienten doch einfach mal von seinen Beschwerden erzählen, bis er Sie automatisch wieder ins Gespräch einbezieht. In den meisten Fällen passiert das schneller, als Sie vermuten.
Leitfaden: So bauen Sie das Arzt-Patienten-Gespräch auf
Jedes Arzt-Patienten-Gespräch sollte ein Gesprächsziel und einen roten Faden haben. Wichtig ist zudem, dass Sie als Arzt die Gesprächsführung übernehmen.
Sie können einen Termin mit einem Patienten zum Beispiel wie folgt aufbauen:
- Begrüßung und Vorstellung: Begrüßen Sie den Patienten, bitten Sie ihn Platz zu nehmen und stellen Sie sich kurz vor, fall der Patient Sie noch nicht kennt.
- Anamnese Befragung: Die Anamnese beginnt häufig mit der Frage, “Was führt Sie zu mir?”. Stellen Sie weitere Fragen, die in der jeweiligen Situation relevant sind.
- Untersuchung: Erklären Sie dem Patienten, was Sie untersuchen möchten und führen Sie die Untersuchung durch.
- Erste Diagnose: In vielen Fällen können Ärzte jetzt bereits eine erste Diagnose stellen. Kommunizieren Sie auch, falls weitere Untersuchungen notwendig sind.
- Nächste Schritte: Vermitteln Sie einfach verständlich, was die nächsten Schritte sind und wie diese ablaufen, beispielsweise die Einnahme eines Medikaments oder eine Blutuntersuchung.
- Verabschiedung: Fragen Sie abschließend nochmal nach, ob beim Patienten alles verständlich angekommen ist und verabschieden Sie diesen.
Setzen Sie sich bei jedem Arzt-Patienten-Gespräch ein Gesprächsziel. Oft kommt es vor, dass Patienten wegen einer Beschwerde wie einer Ohrenentzündung einen Termin bei Ihnen vereinbart haben, während dem Gespräch aber auch über Ihre Knieschmerzen berichten. In diesem Fall können Sie einen weiteren Termin vereinbaren.
Tägliche Herausforderungen
Die Herausforderungen bei der Arzt-Patienten-Kommunikation sind jeweils auf einer sachlichen, sozialen und emotionalen Ebene zu betrachten.
- Zum einen müssen Ärzte verständlich kommunizieren und eventuelle sprachliche Barrieren überwinden.
- Außerdem können kulturelle Unterschiede und Erwartungen zu Missverständnissen führen.
- Sind Patienten mit den Beschwerden oder einer Diagnose überfordert, brauchen Ärzte Einfühlungsvermögen und die sachliche Komponente ist auf einmal fehl am Platz.
Eine weitere Herausforderung bei der Arzt-Patienten-Kommunikation ist der Faktor Zeit. Ärzte stehen mit Ihrem Terminplan unter hohem Zeitdruck und wenige Minuten summieren sich über den Tag verteilt schnell zu einer halben Stunde oder Stunde Verzug. Unter dem Zeitdruck leidet auch die Qualität des Behandlungsgesprächs und somit die Arzt Patient Beziehung.
5 Tipps: Kommunikation mit Patienten optimieren
Wenn Sie das Gefühl haben, es gibt noch Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation mit Ihren Patienten, ist das verständlich. Die Anforderungen, die heutzutage an Ärzte gestellt werden, können überwältigend sein.
Tipp 1: Vorbereitung
Je besser Sie sich auf ein Arzt-Patienten-Gespräch vorbereiten können, desto besser. Dann können Sie das Gespräch effizienter nutzen. Haben Sie schon einmal über eine Anamnesebefragung vor dem Arzttermin nachgedacht? Die Auswertung gelingt dank Lösungen wie Idana automatisch, sodass Sie einen minimalen Vorbereitungsaufwand für maximale Effekte haben.
Tipp 2: Kommunikation mit der Praxis
Nicht nur die Arzt-Patienten-Kommunikation ist entscheidend, sondern auch die Kommunikation mit der Arztpraxis. Kommunikation findet schließlich schon vor und auch nach dem Behandlungsgespräch statt. Schulen Sie daher Ihr Personal, um beim Patienten einen guten Gesamteindruck zu machen.
Tipp 3: Patiententypen kennen
Jeder Patient ist individuell, dennoch lassen sich die Charaktere in verschiedene Gruppen einteilen. Indem Sie diese kennen und entsprechend auf sie eingehen, können Sie die Arzt-Patienten-Kommunikation verbessern. Angstpatienten erfordern schließlich eine andere Kommunikationsart als unzufriedene Patienten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Beitrag zum Umgang mit Patienten.
Tipp 4: Moderne Technologien
Die Kommunikation wird zunehmend digitaler, das ist kein Geheimnis. Nutzen Sie die Digitalisierung, um die Arzt-Patienten-Beziehung zu optimieren. Digitale Kommunikationswege einzusetzen, bedeutet nicht, dass die Kommunikation in Ihrer Arztpraxis unpersönlicher wird.
Mit digitalen Formularen, einer digitalen Patientenaufnahme oder einer digitalen Patientenaufklärung schaffen Sie viele Mehrwerte und sparen gleichzeitig wertvolle Zeit.
Tipp 5: Erfahrung
Wie gut einem persönlich das Reden und Kommunizieren liegt, ist sehr individuell. Einige haben ein Talent zur Kommunikation, andere tun sich dagegen schwer, die Gesprächsführung zu übernehmen.
Letztendlich spielt auch Erfahrung in eine gelungene Arzt-Patienten-Kommunikation mit ein. Haben Sie als Arzt daher Mut und probieren Sie verschiedene Tipps Schritt für Schritt aus, um zu sehen, was am besten für Sie funktioniert.
Kompetenz und Offenheit für Neues
Von Ärzten wird eine hohe Kommunikationskompetenz gefordert. Die Kommunikation mit Patienten will geübt und gut überlegt sein, um eine gute Arzt-Patienten-Beziehung aufzubauen. Ärzte sollten zusätzlich neue Kommunikationswege in Betracht ziehen. Dazu ist eine Offenheit für Neues – für digitale Möglichkeiten – gefordert.
Lösungen wie Idana entlasten Ärzte und das gesamte Praxisteam und ergänzen bisherige Prozesse, sodass mehr Zeit für die Arzt-Patienten-Kommunikation ist.