Eine MFA verdient durchschnittlich 2.655 Euro. Das Gehalt ist jedoch von Faktoren wie dem Tarifvertrag oder dem Bundesland abhängig. Genauso entscheidet das Tätigkeitsfeld der Arzthelferin über die Höhe des Gehalts.

Wie viel eine MFA verdienen kann, lesen Sie in diesem Beitrag.

Was sind die Aufgaben einer Arzthelferin 

Die Aufgaben einer Arzthelferin umfassen zwei Bereiche: Verwaltung und medizinische Tätigkeiten. Deshalb ist sie auch nicht ständig am selben Arbeitsplatz, sondern variiert vom Empfang über das Labor bis zum Behandlungszimmer.

Verwaltung

Die Medizinische Fachangestellte kümmert sich um den Terminkalender und empfängt Patienten an der Rezeption. Nach der Patientenaufnahme betreut sie Patienten bei Fragen rund um den Praxisbesuch. Außerdem pflegt sie Patientenakten und kümmert sich um die Kommunikation. Behandlungszimmer werden von einer Arzthelferin ebenfalls vorbereitet.

Medizinische Tätigkeiten

Unter den medizinischen Aufgaben sind sehr verantwortungsvolle Bereiche, die in direktem Kontakt mit dem Patienten stattfinden. So kann eine MFA Blut abnehmen, eine Infusion legen, Verbände wechseln oder den Blutdruck messen. Röntgenuntersuchungen oder ein EKG werden ebenfalls von der Arzthelferin betreut. 

Daneben müssen medizinische Instrumente für Behandlungen bereitgelegt werden. Die MFA ist überdies für Patienten da, um Rezepte auszuhändigen, Verschreibungen zu erklären oder Informationen für Nachsorgeuntersuchungen zu übermitteln.

Wie hoch ist das Gehalt einer Arzthelferin?

Das durchschnittliche Gehalt einer MFA beträgt monatlich 2.655 Euro brutto (Entgeltatlas der Agentur für Arbeit). Mit dem Alter steigt das Gehalt. Eine MFA, die älter als 55 Jahre ist, erhält durchschnittlich 2.872 Euro. 

Zu vernachlässigen ist ein Gehaltsunterschied zwischen weiblichen und männlichen MFAs. Größere Gehaltsunterschiede sind jedoch unter den verschiedenen Bundesländern und Städten zu verzeichnen (siehe weiter unten).

Öffentliche Tarifverträge wie der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) führen zu einem höheren Gehalt. MFAs werden hier entsprechend der Entgeltgruppe 5 oder 6 entlohnt.

Ist das Gehalt deutschlandweit gleich?

Nein, das Gehalt einer Arzthelferin ist in Deutschland nicht überall gleich. Gut erkennen lässt sich das an der folgenden Tabelle. Im Osten Deutschlands verdienen MFAs weniger als im Westen. Durchschnittlich gibt es eine Differenz von über 560 Euro.

Für MFAs zählen gehaltstechnisch Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg zu den Top-3 Bundesländern. Noch besser schneiden im Vergleich die Städte München (3.038 €), Stuttgart (2.947 €) und Frankfurt am Main (2.858 €) ab. 

Bundesland Monatliches Bruttogehalt 2021
Hamburg 2.817 €
Bayern 2.756 €
Baden-Württemberg 2.743 €
Bremen 2.728 €
Schleswig-Holstein 2.710 €
Saarland 2.703 €
Hessen 2.700 €
Berlin 2.689 €
Nordrhein-Westfalen 2.669 €
Rheinland-Pfalz 2.664 €
Niedersachsen 2.631 €
Brandenburg 2.353 €
Mecklenburg-Vorpommern 2.329 €
Thüringen 2.276 €
Sachsen 2.256 €
Sachsen-Anhalt 2.256 €

Die Daten in der Tabelle entsprechen dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit (Stand 2021).

Verdienst in der Ausbildung zur Arzthelferin / MFA

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) dauert drei Jahre. Dabei sind pro Woche drei Arbeitstage und zwei Tage an der Berufsschule vorgesehen. Das duale Ausbildungssystem wird ab dem 01.01.2023 nach dem Manteltarifvertrag für MFAs wie folgt vergütet:

  1. Ausbildungsjahr: 920 Euro
  2. Ausbildungsjahr: 995 Euro
  3. Ausbildungsjahr 1.075 Euro

Abweichungen sind möglich. So wirken sich die Größe einer medizinischen Einrichtung oder das Bundesland auf die Beträge aus.

Seit 2006 wird die Bezeichnung Ausbildung zur Arzthelferin nicht mehr offiziell verwendet, auch wenn noch häufig davon Gebrauch gemacht wird. Korrekt ist die Bezeichnung Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten oder zum Medizinischen Fachangestellten (MFA)

Gibt es gesetzliche Vorgaben zum Verdienst einer Arzthelferin?

Gesetzliche Vorgaben gibt es insofern, als Einrichtungen an Tarifverträge gebunden sein können. Staatliche Einrichtungen müssen sich an den TVöD-B halten. Kirchliche Einrichtungen sind an die Arbeitsvertragsrichtlinien ihrer Tarifverträge gebunden. 

Ist der Arbeitgeber Mitglied der AAA (Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen) und die Arzthelferin Mitglied im VMF (Verband medizinischer Fachberufe) müssen Gehälter ebenfalls nach Tarifvertrag gezahlt werden.

Private Einrichtungen können die Höhe der Gehälter selbst bestimmen.

Unterschiede zwischen kirchlichen, privaten und staatlichen Trägern

In Deutschland kann das Gehalt einer MFA über verschiedene Tarifverträge geregelt werden. 

  • TVöD-B (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst)
  • Manteltarifvertrag für medizinische Fachangestellte / Arzthelferinnen
  • Tarifverträge von kirchlichen Einrichtungen wie Caritas oder Johanniter

Neben diesen drei Tarifverträgen gibt es weitere, wie zum Beispiel die von Klinik-Konzernen. Im privaten Versorgungsbereich ist zudem die außertarifliche Bezahlung möglich.

TVöD-B

Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst sieht für Arzthelferinnen ein Gehalt in der Entgeltgruppe 5 oder 6 vor. Außerdem wird die Bezahlung über die Stufen von 1 bis 6 geregelt, die von der Berufserfahrung abhängig sind. Das Gehalt kann zwischen 2.576 bis 3.184 in der Entgeltgruppe 5 variieren. Um das höchste Gehalt zu erreichen, sind 15 Jahre Berufserfahrung nötig.

Manteltarifvertrag für medizinische Fachangestellte / Arzthelferinnen

Im Tarifvertrag des Verbandes medizinischer Fachberufe wird das Gehalt anhand von sechs Tätigkeitsgruppen und der Berufsjahre festgelegt. Je mehr Verantwortung eine MFA übernimmt, in einer desto höheren Tätigkeitsgruppe wird sie eingestuft. 

Das Gehalt variiert innerhalb der Tätigkeitsgruppe 1 zwischen 2.151 und 2.826 Euro. Ab 17 Jahren Berufserfahrung können Arzthelferinnen in der Tätigkeitsgruppe 6 bis zu 4.097 Euro verdienen.

Kirchliche Einrichtungen

Die Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) von kirchlichen Einrichtungen sind tarifgebunden. Die Gehälter sind höher als bei den bereits genannten Tarifverträgen. Als Arzthelferin werden Sie in der Kategorie EG 6 eingestuft und können in Abhängigkeit von der Berufserfahrung zwischen 2.885 und 3.340 Euro verdienen.

Private Einrichtungen

Wie hoch das Gehalt einer MFA in einer privaten Einrichtung ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Es kann entweder unter dem Durchschnitt liegen oder besonders hoch ausfallen. Die Wirtschaftlichkeit einer Einrichtung ist hierfür entscheidend, genauso wie gute Argumente in der Gehaltsverhandlung.

Arzthelferin vs. Praxismanagerin

Eine Praxis hat mehrere Arzthelferinnen, in der Regel aber nur eine Praxismanagerin. Der Unterschied liegt darin, dass die Praxismanagerin über entsprechende Weiterbildungen verfügt und eine leitende Funktion einnimmt. Sie ist zudem für Aufgaben wie das Marketing zuständig, die nicht unbedingt in das Aufgabenfeld einer Arzthelferin fallen.

Die digitalisierte Praxis als Unterstützung einer Arzthelferin

Als Arzthelferin sollten Sie fit im Umgang mit Computern sein. Die Digitalisierung von Arztpraxen fordert von MFAs, dass sie für digitale Lösungen offen und bereit sind, Neues zu lernen. Die elektronische Patientenakte oder elektronische Rezepte sind nur zwei Beispiele dafür.

Die Effizienz in der Praxis wird mit Software erhöht und Abläufe, die bisher in direktem Kontakt mit Patienten stattfanden, werden digital gelöst. Auch das Papieraufkommen kann deutlich reduziert werden.

Um in Zukunft als Arzthelferin ein attraktives Gehalt verdienen zu können, sollten Sie folglich ein Händchen für Digitales mitbringen oder bereit sein, es sich anzueignen. Wenn Sie einen Einblick in den Nutzen und die Vorteile solcher digitaler Tools im Praxisalltag erhalten möchten, lesen Sie auch unser E-Book zum Thema und erfahren Sie, wie die digitale Patientenaufnahme und Anamnese mit Idana die Arbeit in der Praxis erleichtern und effizienter gestalten kann.

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