Der Umgang mit Angstpatienten ist nicht einfach. In diesem Beitrag erhalten Sie 8 Tipps, wie Sie als Arzt mit der Angst des Patienten umgehen und welche Maßnahmen in der Praxis hilfreich sein können.

Angstpatienten – Eine Herausforderung für Praxis und Arzt

Angstpatienten sind eine Herausforderung für das gesamte Praxisteam. Der gewohnte Ablauf kann zu einem anstrengenden Prozedere werden. 

Patienten können vor unterschiedlichen Dingen Angst haben. So erzeugt bei manchen allein der Gedanke an den Arztbesuch große Nervosität. Beispielsweise gehen viele Menschen nur ungern zum Zahnarzt, bei manchen Menschen erzeugt das aber Schweißausbrüche, Zittern und große Unsicherheit.

Angstpatienten können beispielsweise:

  • eine Diagnose fürchten
  • Angst vor Behandlungen, Therapien und Operationen haben oder, 
  • befürchten, dass der Arztbesuch große Schmerzen bereitet. 

Oft spielt das Unbekannte in diese Angst mit ein. Angstpatienten können nicht abschätzen, was auf sie zukommt. Die Ungewissheit führt zu großer Unsicherheit.

Wann wird Angst zum Hindernis während der Behandlung?

Eine gewisse Angst oder besser Respekt vor einer Behandlung kann durchaus gesund sein. Wenn Patienten das Geschehen ernst nehmen und sich damit auseinandersetzen, hat das Vorteile für alle beteiligten Personen. 

Angst wird dann zum Hindernis, wenn der Patient sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Der Stress stört die Aufnahmefähigkeit und die Kommunikation mit dem Patienten gestaltet sich als schwierig. Der Umstand führt auch dazu, dass der Patient sich der Behandlung verweigert und der Patient nur mit großer Mühe beruhigt werden kann.

8 Tipps für den Umgang mit Angstpatienten

Die folgenden acht Tipps zum Umgang mit Angstpatienten können in den meisten Fällen hilfreich sein. 

Tipp 1: Bleiben Sie ruhig

Sie merken wahrscheinlich schnell, dass Sie es mit einem Angstpatienten zu tun haben. Nervosität, Zittern, eine eingeschüchterte Körperhaltung, Unsicherheit und Unruhe sind Zeichen dafür. Umso wichtiger ist es, dass Sie dem Patienten mit Ruhe und Klarheit begegnen. Nur dann ist es möglich, diesen zu beruhigen, beziehungsweise die Aufregung nicht zu verschlimmern.

Tipp 2: Zeigen Sie Verständnis

Das Wichtigste ist, dass Sie sich in den Patienten hineinversetzen, sein Leiden verstehen und dafür Verständnis zeigen können. Gibt es möglicherweise Situationen, in denen Sie sich vor etwas fürchten oder sich nicht wohl fühlen? Wie sollte man dann mit Ihnen umgehen? Zeigen Sie Ihre menschliche Seite und verhalten Sie sich gegenüber dem Patienten einfühlsam. Sie können dem Patienten direkt sagen, dass Sie ihn verstehen und deshalb auf bestimmte Weise vorgehen werden, zum Beispiel jeden Behandlungsschritt erklären werden.

Tipp 3: Drücken Sie sich verständlich aus

Wenn ein Patient Angst vor Ärzten hat, sinken die Konzentrationsfähigkeit und die Aufnahmefähigkeit im Arzt-Patient-Gespräch. Es dreht sich schließlich alles um die Angst. Die Angst übernimmt die Kontrolle. Wenn Sie jetzt wollen, dass die Informationen beim Patienten ankommen, sollten Sie sich langsam, klar und leicht verständlich ausdrücken.

Tipp 4: Erklären Sie, was passiert

Angstpatienten können in Panik geraten, wenn sie nicht wissen, was um sie herum vorgeht. Erklären Sie daher jeden Schritt in einer Behandlung, den Sie als Nächstes unternehmen. Beschreiben Sie, was und warum Sie etwas tun und wie lange es dauert. Das gibt dem Patienten Gewissheit, dass er keine Schmerzen erwarten muss und kein Grund zur Sorge besteht.

Tipp 5: Lassen Sie den Patienten entscheiden

Ängstliche Patienten sollten niemals das Gefühl haben, dass sie zu einer Operation oder Behandlung gedrängt werden. Geben Sie dem Patienten verschiedene Optionen und entsprechend Bedenkzeit. Wenn der Patient das Gefühl hat, die Kontrolle zu haben und eine eigene Entscheidung treffen kann, kann das die Angst reduzieren.

Tipp 6: Beantworten Sie Fragen 

Angstpatienten sind oft so nervös, dass sie kaum ein Wort über die Lippen bringen. Wenn ein Patient dann eine Frage hat, sollten Sie die ausführlich und gut verständlich beantworten. Fragen Sie den Patienten zudem öfter, ob er eine Frage rund um eine Untersuchung, Behandlung oder Operation hat.

Tipp 7: Sorgen Sie für kurze Wartezeiten

Einen Patienten lange warten zu lassen, wenn er überhaupt nicht in der Praxis sein möchte, steigert die Nervosität vor dem Arzt-Patient-Gespräch. Durch die Aufregung kann es sogar sein, dass der Patient die Praxis einfach verlässt. Insbesondere Angstpatienten sollten Sie daher lange Wartezeiten ersparen. 

Tipp 8: Richten Sie das Wartezimmer freundlich ein

Kahle Wände und eine kühle Atmosphäre tragen nicht zum Wohlfühlen bei. Gestalten Sie die Praxis und insbesondere das Wartezimmer freundlich, sodass sich die Patienten darin gut aufgehoben fühlen. Außerdem können Sie im Wartezimmer Unterhaltungs- und Informationsangebote bereitstellen. Das lenkt den Patienten von seiner Angst ab und die Zeit bis zur Behandlung vergeht schneller.

Wie eine digitalisierte Praxis den Umgang mit Angst erleichtern kann

Der Umgang mit Angst ist zunächst eine Sache, bei der es auf Einfühlungsvermögen ankommt, um den Patienten zu beruhigen. Auch die Digitalisierung trägt dazu bei, die Erfahrung eines Angstpatienten mit der Praxis positiver zu gestalten.

Aufklärung

Aufklärung ist ein wichtiger Faktor. Wenn Patienten schon vor dem Praxisbesuch über den Ablauf Bescheid wissen und sich umfangreich informieren können, können Ängste und Unsicherheiten reduziert werden. Ein gutes Informationsangebot auf der Webseite ist hilfreich. 

Abläufe von zu Hause aus ermöglichen

Patienten können für die Aufnahme oder Eigenanamnese in der Praxis zu nervös sein. Das Ausfüllen von Fragebögen oder Beantworten von Fragen vor dem Arzt fällt dann nicht leicht. Ermöglichen Sie Ihren Patienten diese Schritte vor dem Termin zu erledigen. Dazu können Sie den digitalen Self-Check-In von Idana mit der digitalen Anamnese kombinieren. 

Der Patient gibt so wichtige Informationen digital, zeitunabhängig und an einem Ort, an dem er sich wohlfühlt. Das führt zu ausführlichen und korrekten Angaben. Der Patient wird nicht unter Druck gesetzt und kann sich ausreichend Zeit beim Beantworten lassen.

Bei der Ankunft in der Praxis reduzieren sich so die Wartezeiten an der Rezeption. Der Arzt erhält wichtige Informationen zur Eigenanamnese bereits vor dem Arzt-Patienten-Gespräch und kann das Gespräch besser nutzen. Außerdem verschafft dies zusätzliche Zeit, da die Antworten schon vorliegen. 

Fazit: Digitalisierung kommt Angstpatienten zugute

Insgesamt ermöglicht die digitalisierte Praxis eine Erleichterung für Angstpatienten. Der Praxisaufenthalt wird durch schlanke Prozesse verkürzt, Patienten können sich auf einen Termin von zu Hause aus vorbereiten und wissen, was auf sie zukommt.

Wenn Sie häufiger mit Angstpatienten in der Praxis zu tun haben, sollten Sie Tools wie Idana implementieren. Nicht nur ängstliche Patienten profitieren davon, auch alle anderen Patienten nehmen digitale Angebote an. Nicht zuletzt entlastet es Ihr Personal und Sie haben mehr Zeit für das, was zählt – Ihre Patienten.

Wenn Sie mehr über den Nutzen und die Vorteile der digitalen Patientenaufnahme und Anamnese von Idana im Praxisalltag erfahren möchten, dann lesen Sie jetzt auch unser kostenfreies E-Book zum Thema. 

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