Die Bewerbung als Arzt war erfolgreich und Sie werden zu einem Vorstellungsgespräch im Krankenhaus eingeladen. Gratulation! Schließlich sind diese Stellen hart umkämpft. Mit diesen Tipps wappnen Sie sich für das Gespräch und kommen Ihrer Wunschstelle einen Schritt näher.

Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Das Wichtigste am Vorstellungsgespräch ist die Vorbereitung. Ohne Vorbereitung stehen Sie im Gespräch mit Ihrem Wunscharbeitgeber sonst schnell sprachlos da. Außerdem verringert eine gute Vorbereitung die Nervosität und Sie können gelassener in das Gespräch gehen.

  1. Vorbereitung auf häufige Fragen

Wenn Sie im Vorstellungsgespräch in einem Krankenhaus dem Chefarzt gegenübersitzen, können Sie davon ausgehen, dass sich dieser nicht für jedes einzelne Gespräch neue Fragen ausdenkt. 

Chefärzte sind erfahrene Ärzte mit langjähriger Berufserfahrung. Sie wissen, welche Fragen zielführend sind, und werden diese Klassiker wahrscheinlich auch Ihnen stellen. Bereiten Sie sich daher auf diese typischen Fragen vor:

  • Warum haben Sie sich in dieser Klinik beworben?
  • Warum sind Sie die richtige Person für uns?
  • Welche Erwartungen haben Sie an diese Stelle?
  • Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
  • Haben Sie sich noch bei anderen Kliniken beworben?

Der Fokus liegt meist weniger auf fachlichen Fragen, da Sie Ihre fachliche Bildung bereits mit Ihrem Abschluss und der Approbation belegen. Wenn es sich um eine sehr spezifische Stelle handelt, für die bestimmte Fachkenntnisse vorausgesetzt sind, kann jedoch durchaus ein fachlicher Austausch stattfinden.

  1. Informieren Sie sich

Setzen Sie sich mit dem Leistungsangebot, der Kultur und den Werten sowie der Klinik insgesamt auseinander. Sie sollten wissen, wo Sie sich bewerben. Nur so können Sie auf Fragen gezielt eingehen und Ihr Interesse beweisen.

  1. Der richtige Dresscode

Wichtig ist: Sie sollten sich in Ihrem Outfit wohlfühlen. Das heißt aber nicht, dass Jogginghose und Kapuzenpullover gern gesehen sind. Kleiden Sie sich klassisch und sorgen Sie für einen gepflegten Auftritt. 

Frauen können ein Kostüm, einen Blazer oder einen Hosenanzug tragen. Röcke und Kleider sollten knielang sein. Männer sind mit einem Hemd und Sakko gut beraten. Eine Krawatte ist optional.

Tattoos und Piercings können Sie verbergen oder zeigen, eine Regel gibt es dafür nicht.

  1. Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Die Frage nach Ihren Stärken und Schwächen muss nicht unbedingt direkt gestellt werden. Im Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Arzt wird Ihr Wunscharbeitgeber aber genau das herausfinden wollen. Überlegen Sie sich vor dem Gespräch eine Antwort dafür. 

Schwächen müssen kein Hindernis sein. Wenn Sie fehlende Erfahrung haben, können Sie Ihre Motivation für Weiterbildungen und eine hohe Lernbereitschaft kommunizieren. Persönliche Schwächen wie ein schlechtes Namensgedächtnis werden seltener genannt und sind sehr glaubwürdig.

  1. Fragen Sie nach

Nicht nur Sie werden gefragt, Sie sollten auch selbst Fragen stellen. Das zeigt Interesse und gibt Ihnen eine Möglichkeit, das Gespräch in eine bestimmte Richtung zu leiten. Stellen Sie Fragen, die Sie wirklich interessieren, zum Beispiel:

  • Was sind derzeit die größten Herausforderungen für die Klinik?
  • Welche Tools werden in der Klinik genutzt, z.B. für das Entlassmanagement?
  • Wie digitalisiert würden Sie die Klinik auf einer Skala von 1-10 bewerten?
  • Welche Feedbackkultur gibt es in der Klinik, damit ich mich stetig verbessern kann?
  • Wie verläuft die Einarbeitung, gibt es einen Mentor?
  1. Nutzen für den Arbeitgeber

Es ist zwar schön, dass Sie ein Krankenhaus gefunden haben, das Ihren Wunschvorstellungen entspricht. Im Endeffekt will die Klinik aber von Ihnen profitieren. Wichtig ist daher, dass Sie den Nutzen für den Arbeitgeber im Gespräch hervorheben. Was hat die Klinik beziehungsweise die einzelne Abteilung davon, wenn sie Sie auswählen? Diese Frage sollten Sie indirekt auch in der Selbstvorstellung beantworten.

Was Sie vermeiden sollten

Vermeiden Sie einige Dinge, damit der Eindruck über Sie nicht getrübt wird.

  1. Zu spät kommen

Der erste Eindruck zählt und Sie machen nicht den besten, wenn Sie zu spät kommen. Erscheinen Sie daher pünktlich. Wenn es gute Gründe für ein Zuspätkommen gibt und Sie wissen, dass es 20 Minuten Verzögerung (z.B. durch einen Bahnausfall) gibt, sollten Sie der Klinik so früh wie möglich Bescheid geben, damit diese die Verspätung einplanen kann.

  1. Schlecht über andere Arbeitgeber reden

Sie beschweren sich im Vorstellungsgespräch in einem Krankenhaus über die vorherige Klinik, in der Sie gearbeitet haben. Das hinterlässt keinen guten Eindruck. Ihr Gesprächspartner wird dann annehmen, dass Sie auch kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn Sie über die Klinik reden, in der Sie sich bewerben. Halten Sie sich daher in dieser Hinsicht zurück.

  1. Nicht zuhören

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Es ist entscheidend, dass Sie richtig zuhören. Nur so können Sie Fragen richtig beantworten und beweisen, dass Sie aufnahmefähig sind. Schließlich müssen Sie auch in Ihrem zukünftigen Beruf als Arzt Patienten zuhören können. 

Der Ablauf des Bewerbungsgesprächs

Beim Vorstellungsgespräch als Arzt können Sie sich auf die folgenden Inhalte einstellen:

  • Begrüßung und Vorstellung der Gesprächsteilnehmer
  • Selbstpräsentation
  • Fragen des Arbeitgebers
  • Ihre Fragen
  • Weiterer Ablauf
  • Verabschiedung

Bei der Begrüßung und Vorstellung geht es darum, das Eis zu brechen. Sie werden wahrscheinlich gefragt, ob Sie etwas zu trinken möchten. Nehmen Sie dieses Angebot entgegen. Lassen Sie sich auch auf einen kurzen Smalltalk ein. Nachdem sich die Gesprächsteilnehmer vorgestellt haben, erhalten Sie die Gelegenheit, sich vorzustellen.

Je nachdem, für welche Position Sie sich bewerben, werden andere Gesprächspartner teilnehmen. Hier erhalten Sie einen Überblick zu den Hierarchien in einem Krankenhaus.

Danach folgen Fragen von Seiten des Krankenhauses, unter anderem die oben genannten häufigen Fragen. Sicher werden Sie gefragt, ob Sie selbst noch Fragen haben. Bereiten Sie dafür Fragen vor. Abschließend wird der weitere Verlauf geklärt und Sie werden verabschiedet.

Nach dem Bewerbungsgespräch

Das Bewerbungsgespräch ist vorbei, Sie haben es überstanden. Aber wie geht es jetzt weiter? Im Idealfall wird Ihnen am Ende des Vorstellungsgesprächs der weitere Ablauf mitgeteilt und Sie wissen, wie lange Sie ungefähr auf eine Rückmeldung warten müssen. Wenn nicht, sollten Sie danach im Vorstellungsgespräch fragen.

Falls Sie sich ohne weitere Abstimmungen verabschiedet haben, können Sie am nächsten Tag eine höfliche E-Mail schreiben. Bedanken Sie sich für die Gelegenheit, ein Vorstellungsgespräch wahrnehmen zu können und fragen Sie, wie lange der Auswahlprozess in etwa dauern wird. So haben Sie Klarheit.

Abschließender Tipp: Analysieren Sie das Vorstellungsgespräch am nächsten Tag noch einmal. Was ist gut gelaufen, wo haben Sie noch nach einer Antwort gesucht und sich gewünscht, besser vorbereitet gewesen zu sein? So können Sie sich für weitere Vorstellungsgespräche als Arzt verbessern. 

Fazit – Mit Vorbereitung zur neuen Stelle

Sie können sich auf das Vorstellungsgespräch als Arzt sehr gut vorbereiten. Mit jedem Gespräch erhalten Sie außerdem ein bisschen mehr Erfahrung. Letztendlich müssen Sie aber auch menschlich überzeugen. Vergessen Sie daher nicht im Gespräch zu lächeln und sammeln Sie so recht einfach ein paar extra Sympathiepunkte.

Als Arzt haben Sie die Option, eine eigene Praxis zu gründen. Denken Sie bereits bei der Gründung an die Digitalisierung. Digitale Assistenten wie Idana unterstützen Sie dabei, die Arztpraxis nachhaltig zu gestalten und Patienten digitale Angebote zu bieten. Um mehr über die Vorteile einer digitalen Patientenaufnahme und Anamnese zu erfahren, lesen Sie auch unser kostenfreies E-Book zum Thema.

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