Ärzte stellen sich im Patientengespräch verschiedenen Herausforderungen. Wie Sie den Kontakt mit Patienten optimieren und das Arzt-Patienten-Gespräch anhand von Leitfäden gestalten können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Wir thematisieren auch, wie Sie das Patientengespräch mit Software von Idana digital ergänzen und Ihren Patienten Fragen schon vorab stellen können.

Herausforderungen im Patientengespräch

Das Patientengespräch steckt voller Herausforderungen. Von Ärzten wird nicht nur medizinisches Know-how eingefordert, sondern auch starke Kommunikationsfähigkeiten. Die Rahmenbedingungen eines Arzt-Patienten-Gespräches erleichtern den Kontakt mit Patienten meist nicht.

Faktor Zeit

Hätten Sie gerne mehr Zeit für Ihre Patienten? Vor allem kassenärztliche Ärzte können von ausreichend Zeit für jeden Patienten nur träumen. Ein Patientengespräch dauert durchschnittlich nicht länger als acht Minuten. Mehr Zeit ist nicht, denn der nächste Patient wartet bereits.

In dieser kurzen Zeit soll dann die Anamnese durchgeführt, eine Untersuchung stattfinden, die nächsten Schritte besprochen und alles dokumentiert werden. Zeit für Empathie sollen Ärzte im Idealfall auch noch finden.

Spagat zwischen Fakten und Empathie

Ärzte überbringen beim Kontakt mit Patienten nicht nur Fakten, sondern müssen auch Einfühlsamkeit beweisen. Gerade wenn Patienten aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation entmutigt sind oder Sie als Arzt eine schwere Diagnose vermitteln müssen, muss die Balance zwischen sachlichen Tatsachen und Empathie kommunikativ gelöst werden.

Umgang mit verschiedenen Patiententypen

Nicht zu unterschätzen sind die verschiedenen Charaktere, die täglich in Ihrem Sprechzimmer Platz nehmen und von Ihren Beschwerden berichten. Wenn eine Kommunikationsweise bei einem Patienten gut funktioniert hat, bedeutet das nicht, dass sie auf diese Weise beim nächsten Patienten erfolgreich sind.

Worauf Sie beim Umgang mit unterschiedlichen Patienten achten müssen und welche Herangehensweise Sie jeweils für ein Patientengespräch wählen sollten, lesen Sie in unserem separaten Beitrag.

Sprachliche und kulturelle Barrieren

Eine weitere Hürde beim Kontakt mit Patienten können sprachliche und kulturelle Barrieren darstellen. Werden im Patientengespräch Fragen nicht richtig aufgefasst oder kulturelle Unterschiede übersehen, führt das zu Missverständnissen und kann fehlerhafte Diagnosen zur Folge haben.

Im Arzt-Patientengespräch sollte dann ein Übersetzer für Klarheit sorgen. Außerdem hilft es, sich in der Vorbereitung auf Patientengespräche mit kulturellen Differenzen auseinanderzusetzen.

Moderation übernehmen / Gespräch leiten

Der Arzt hat die Verantwortung, im Patientengespräch die Moderation zu übernehmen und das Gespräch in die richtige Richtung zu leiten. Schweifen Patienten vom Thema ab, müssen Sie diese wieder zum eigentlichen Thema zurückführen. Geben Patienten im Gespräch dagegen sehr kurze Antworten, gilt es, mit den richtigen Fragen zu mehr Informationen zu kommen.

Wie gut einem Arzt diese Fähigkeit liegt, ist sehr individuell. Manche Menschen haben dafür eine Art Naturtalent, andere müssen durch Erfahrung und Übung lernen, wie eine gute Moderation gelingt.

Patientengespräche im Praxisalltag optimieren

Patientengespräche können zum einen von einer organisatorischen und zum anderen einer kommunikativen Perspektive verbessert werden. Verbessern Sie zum Beispiel den Ablauf, hat das aber auch Vorteile für die Kommunikation im Arzt-Patientengespräch.

Organisatorische Optimierung

Ein gut organisiertes und strukturiertes Patientengespräch ist als wichtiges Fundament zu verstehen. Orientieren Sie sich auch an unserem Patientengespräch Leitfaden weiter unten im Text.

Eine Vorbereitung auf den Patienten ist leider nicht immer möglich, da Ärzte von einem Sprechzimmer direkt in das Nächste gehen. Es ist aber hilfreich zu wissen, was Sie als Arzt erwartet. Mit den richtigen Maßnahmen wird die Vorbereitung einfach und braucht wenig Zeit.

Indem Sie mit Idana eine digitale Anamnese durchführen, sind Sie in kürzester Zeit optimal über den nächsten Patienten informiert.

Die digitale Anamneseerhebung holt wichtige Fragen schon vor dem Kontakt mit Patienten ein. Auf diese Weise bleibt mehr Zeit im Patientengespräch für die tiefgreifenden Fragen. Ein weiterer Vorteil: Ihre Patienten machen sich vor dem Arzttermin Gedanken über ihre Beschwerden und sind besser vorbereitet.

Kommunikative Optimierung

Nicht jeder hat seine Stärken in der Kommunikation. Umso wichtiger ist es, dass daran gearbeitet wird. Das gilt für das gesamte Praxisteam.

Es gibt dafür Weiterbildungsmaßnahmen und Seminare, die besucht werden können, die vermitteln, wie gute Kommunikation gelingt. Das ist jedoch kein Garant, dass es in der Praxis mit der Umsetzung auf Anhieb klappt. Solche Workshops sind dennoch gut für Anregungen und Inspiration.

Am allerwichtigsten ist wohl, dass Sie sich in Patientengesprächen in Ihr Gegenüber hineinversetzen können. Verständnis ist der Schlüssel zu einer respektvollen Kommunikation, die auf Augenhöhe stattfinden kann. Auf diese Weise finden Sie einfacher eine Balance zwischen Fakten und Emotionalität.

Überlegen Sie sich daher: “Wie würde es mir gehen, wenn ich so eine Diagnose erhalten würde?, oder “Wie würde ich mich fühlen, wenn ich trotz Termin über eine Stunde im Wartezimmer gewartet hätte?

Gestalten von Leitfäden und Fragebögen

Im Grunde kann das Patientengespräch in sechs Schritte unterteilt werden. Dazu sind Leitfäden hilfreich, an denen Sie sich orientieren können. Natürlich ist hierbei immer Spielraum für Flexibilität und Individualität geboten.

Wenn Sie im Patientengespräch Fragen stellen, die immer wieder auftauchen, können Sie diese auch anhand eines Fragebogens ermitteln.

Patientengespräch: Leitfaden erstellen

Anhand der nachfolgenden Struktur kann ein Patientengespräch Leitfaden erarbeitet werden. Wie dieser Leitfaden letztendlich aussieht, ist stark von Ihrem Fachgebiet abhängig.

Gesprächseröffnung

  • Begrüßen Sie den Patienten und stellen Sie sich vor.
  • Bitten Sie den Patienten Platz zu nehmen.
  • Stellen Sie offene Fragen wie “Was führt Sie heute zu mir?”
  • Gegebenenfalls erste Nachfragen stellen.
  • Legen Sie fest, was während des Patientengesprächs gemacht wird.

Anamnese Befragung

Einen Teil der Anamnese, den Besuchsgrund, erfahren Sie bereits im ersten Teil des Arzt-Patientengespräches. Bauen Sie hierauf die Anamnese auf. Hier stehen Ihnen viele Optionen offen, z.B.:

  • Eigenanamnese
  • Vegetative Anamnese
  • Medikamentenanamnese
  • Ernährungsanamnese
  • Schmerzanamnese
  • Sozialanamnese
  • Familienanamnese
  • Fachspezifische Anamnesen

Im Idealfall können Sie Standardfragen bereits vorab digital beantworten lassen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, sich auf das Patientengespräch vorzubereiten und es besser zu nutzen.

Körperliche Untersuchung

Im nächsten Schritt führen Sie, falls notwendig, eine körperliche Untersuchung durch. Erklären Sie dem Patienten, was Sie untersuchen möchten und beginnen Sie mit der Untersuchung.

Befunderklärung

Bitten Sie den Patienten nach der Untersuchung wieder Platz zu nehmen und besprechen Sie Ihre Feststellungen. Erklären Sie die Diagnose kurz und was das für den Patienten bedeutet. Machen Sie auch deutlich, falls noch Unklarheit ist und weitere Untersuchungen notwendig sind.

Beantworten Sie Rückfragen des Patienten und ermuntern Sie diesen, zuversichtlich zu bleiben.

Festlegen weiterer Schritte

Legen Sie anhand der Diagnose nächste Schritte fest. Sind weitere Untersuchungen notwendig, ist eine Entscheidung für eine Behandlungsart zu treffen oder sollte der Patient nach einer bestimmten Zeit eine Folgeuntersuchung vereinbaren?

Eine klare Kommunikation ist entscheidend. Fragen Sie beim Patienten nach, ob ihm die nächsten Schritte klar sind und ob es noch Fragen gibt.

Gesprächsabschluss / Verabschiedung

Zum Abschluss können Sie dem Patienten ein paar motivierende Worte sagen wie “Ich bin guter Dinge, dass Ihre Beschwerden besser werden, wenn Sie sich an die Einnahme der Medikamente halten”. Weisen Sie auch darauf hin, dass der Patient bei weiteren Fragen oder Unklarheiten jederzeit die Praxis kontaktieren kann. Verabschieden Sie den Patienten dann freundlich.

Fragebogen erstellen

Fragebögen dienen nicht nur zur Durchführung von Patientenumfragen. Sie können damit in einer abgewandelten Form die erste Anamnese erheben. In vielen Arztpraxen wird das bereits in Papierform durchgeführt. Patienten beantworten die Fragen während der Wartezeit. Sie haben aber auch die Möglichkeit, die Anamnese digital zu gestalten.

Mit Arztpraxis Software wie Idana können Sie die digitale Anamnese schnell und effizient in Ihrer Praxis umsetzen. Wir stellen Ihnen Anamnese-Fragebögen für zahlreiche Fachgebiete zur Verfügung, die nach Belieben individualisiert werden können.

Falls Sie sich für das Erstellen von Fragebögen interessieren, empfehlen wir Ihnen zusätzlich unseren Beitrag zur Patientenzufriedenheit.

Fazit: Chancen im Patientengespräch nutzen

Wo es Herausforderungen gibt, haben Sie auch Chancen. Insbesondere die Digitalisierung unterstützt dabei, organisatorische Komponenten des Patientengesprächs zu optimieren. Richtig eingesetzt verbessern Sie mit Software wie Idana den Kontakt mit Patienten.

Lassen Sie sich ungern wertvolle Chancen entgehen? Dann schauen Sie sich jetzt den vollen Funktionsumfang von Idana an.

Um mehr über die Vorteile digitaler Patientenaufnahme zu erfahren, lesen Sie unser E-Book zum Thema und erhalten Sie praxisnahe Tipps, wie auch Sie Ihren Praxisalltag dank digitaler Fragebögen entlasten können.

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