Was ist ein ärztliches Konsil, wann und warum wird es angefordert und worauf kommt es dabei an? Wir erklären Ihnen, wie Sie ein Konsil einberufen und warum es so sinnvoll ist.

Was ist ein ärztliches Konsil?

Ein ärztliches Konsil liegt vor, wenn bei der Behandlung eines Patienten durch einen Arzt ein weiterer Arzt hinzugezogen wird. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Facharzt, der durch seine Expertise auf einem bestimmten Gebiet eine andere Einschätzung zum Patienten abgeben kann. Ein Konsil ist daher so etwas wie eine zweite Meinung zu einer medizinischen Fragestellung.

Der mit dem Konsil beauftragte Arzt wird Konsiliarius oder Konsiliararzt genannt. Seine Aufgabe ist es, eine schriftliche Empfehlung zur weiteren Diagnostik, Behandlung oder Therapie abzugeben. Diese Empfehlung bezeichnet man ebenfalls als Konsil, oder auch als Konsiliarbericht.

Je nachdem, in welchem Fachgebiet ein Konsiliararzt einberufen wird, wird das Konsil beispielsweise kardiologisches Konsil, neurologisches Konsil oder orthopädisches Konsil genannt.

 

Begriffsherkunft:

Der Begriff Konsil stammt vom lateinischen Wort Consilium ab und bedeutet übersetzt Beratung, Rat oder Ratschlag. 

Warum wird ein Konsil einberufen?

Das Konsil gehört zum Alltag vieler Ärzte dazu, und ist in Kliniken nicht wegzudenken. Warum? Das lässt sich an den Zielen und Vorteilen gut verdeutlichen.

Ziele

An vorderster Stelle sollte bei der Einberufung eines Konsils das Ziel stehen, dem Patienten die richtige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen und so den Genesungsprozess zu beschleunigen. Der Patient und sein Wohlbefinden stehen im Mittelpunkt.

Die Bündelung von Expertise von einem oder mehreren Ärzten, die aus den gleichen oder anderen Fachgebieten involviert werden, liefert verschiedene Meinungen, die zu einer besseren Beurteilung führen sollen. 

Wirtschaftliche Vorteile

Konsile bringen auch wirtschaftliche Vorteile mit sich, wenn Ärzte oder Kliniken nicht für die Behandlungsdauer bezahlt werden. Indem ein ärztliches Konsil angefordert wird, soll schließlich die Genesungszeit verkürzt werden. Verlässt ein Patient dann eine Klinik schneller, lohnt sich das nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Einrichtung. 

Kritik

Wenn Ärzte ein Konsil anfordern, kann das auch kritisch beäugt werden. 

Wird ein Patient bei einem Aufenthalt in einer Klinik zur Belastung oder eine Station ist generell überlastet, könnten Konsile zweckentfremdet werden. Schließlich kann die Station Patienten durch ein Konsil und mit einem überschaubaren Maß an Bürokratie einfach loswerden. 

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Ärzte oder Kliniken sich an Entgelten orientieren könnten und zum Beispiel bei der Finanzierung durch Fallpauschalen Vorteile daraus ziehen, Patienten zügig abzugeben oder aus dem Krankenhaus zu entlassen.

 

Was ist eine Fallpauschale?

Die Fallpauschale sieht eine fixe Vergütung von definierten Erkrankungen oder Behandlungen vor. Die Abrechnung erfolgt hierbei nicht anhand des tatsächlichen Aufwands, sondern anhand der Diagnose oder Behandlung eines Patienten. Erst 2020 erfolgte eine gesetzliche Änderung. Bei der Vergütung werden nun Fallpauschalen mit den Pflegepersonalkosten kombiniert. Weitere Informationen zur Krankenhausvergütung erhalten Sie beim Bundesgesundheitsministerium.

 

Ärztliches Konsil nach Fachrichtung

Das ärztliche Konsil wird nach der Fachrichtung benannt, von der es angefordert wird. Nachfolgend einige Beispiele:

  • Psychologisches Konsil
  • Orthopädisches Konsil
  • Kardiologisches Konsil
  • Neurologisches Konsil
  • Onkologisches Konsil
  • Gynäkologisches Konsil
  • Chirurgisches Konsil

Beispielsweise ist für einen Antrag auf eine Psychotherapie immer ein Konsiliarbericht erforderlich. Dabei werden unter anderem ein psychischer und somatischer Befund gemacht und seelische oder soziale Ursachen von Beschwerden und Erkrankungen festgestellt beziehungsweise ausgeschlossen.

Je nach Fachgebiet wird eine spezifische Anamnese durchgeführt. Um beim Konsil Zeit zu sparen, kann die Anamnese auch digital durchgeführt werden. Idana hat dazu die passenden Fragebögen für zahlreiche Fachgebiete. Selbstverständlich können diese nach Bedarf individualisiert werden.

Ärztliches Konsil anfordern: Das gilt es zu beachten

Zum Anfordern eines ärztlichen Konsils ist ein Konsilschein notwendig. Voruntersuchungen und die Erwartungshaltung an den Konsiliarius sind ebenfalls Teil des Konsils.

Konsilschein

Auf dem Konsilschein, der in den meisten Arztpraxen und Kliniken immer noch auf Papier ausgefüllt wird, werden die Symptomatik, Untersuchungsbefunde und Vorerkrankungen kurz zusammengefasst. Der Konsiliararzt erhält so die wichtigsten Informationen zur bereits durchgeführten Anamnese und muss diese nicht von null an starten.

Ein Anruf beim Konsiliarius ist vor allem bei dringenden Fällen notwendig, zum Beispiel wenn eine Operation noch am selben Tag durchgeführt werden sollte.

Voruntersuchungen 

Damit die Beurteilung durch den Konsiliararzt ohne weitere Verzögerungen gemacht werden kann, sollte vorab mit ihm geklärt werden, ob weitere Untersuchungen erforderlich sind. Auf diese Weise kann beispielsweise ein EKG, Röntgenbild oder MRT in der Zeit zwischen der Konsil-Anforderung und dem eigentlichen Termin veranlasst werden. Die Ergebnisse können dann direkt bei der Beurteilung durch den Konsiliarius miteinbezogen werden.

Erwartung auf dem Konsilschein

Ein wichtiger Bestandteil eines Konsils ist die Erwartung, die ein Arzt an den Konsiliararzt hat. Mit der entsprechenden Formulierung kann er deutlich machen, warum das ärztliche Konsil angefordert wird und was mit dem Konsil erzielt wird.

Das Konsil kann beispielsweise folgendes bezwecken:

  • Ausschluss einer Krankheit
  • Zweitmeinung
  • Therapieempfehlung
  • Übernahme oder Verlegung

 Als Arzt können Sie entsprechend eine dieser Formulierungen auf dem Konsilschein wählen:

  • „Mit Bitte um Ausschluss von Krankheit X.“
  • Mit Bitte um Beurteilung und Therapieempfehlung.
  • „Mit Bitte um Mitbeurteilung und gegebenenfalls eine Übernahme in Ihre Behandlung.“

Dieser Teil des Konsilscheins ist wichtig, damit der Konsiliararzt weiß, was zu tun ist und was der überweisende Arzt sich vorstellt.

Kommunikation zwischen Ärzten ist entscheidend

Das ärztliche Konsil ist eine Art der Überweisung eines Patienten an einen anderen Arzt. Damit diese reibungslos und effizient abläuft, ist die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Ärzten entscheidend. 

Grundlage ist der Konsilschein und in vielen Fällen ist die telefonische Absprache unverzichtbar, vor allem dann, wenn das Konsil noch am selben Tag erfolgen soll.

Für eine kostengünstige und sichere Kommunikation sollten Ärzte digitale Wege in Betracht ziehen. Das Fax und der Postweg sind zu papierlastig und nehmen im Vergleich mehr Zeit in Anspruch. Schließlich können Sie einen Konsilschein auch digital ausfüllen und mit weiteren Befunden in nur einem Klick übermitteln. Genauso verhält es sich mit dem Konsiliarbericht, den der Arzt einfordert. 

Wenn Sie die Prozesse in Ihrer Arztpraxis verschlanken möchten, sehen Sie sich am besten die Funktionen und Vorteile von Idana an. Unser digitaler Assistent entlastet Ihre Praxis, zum Beispiel beim Aufbereiten von Arztbriefen, digitalen Formularen oder der rechtssicheren Dokumentation von Patienteninformationen

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