Wie viele Patienten betreut ein Hausarzt und wie viele führt er in seiner Kartei? Fragen zur Arztdichte und wann mehr Patienten zu viel sind, erfahren Sie in diesem Beitrag. Wir zeigen Ihnen außerdem, wie Sie Ihre Praxis entlasten können, um mehr Zeit für Ihren Patientenstamm zu gewinnen.

Wie viele Patienten hat eine Hausarztpraxis?

Die Frage, wie viel Patienten ein Hausarzt betreut, kann aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Zusätzlich müssen einige Dinge beim Vergleich berücksichtigt werden.

Verglichen werden kann:

  • Wie hoch die Einwohnerzahl ist, die der Arzt betreut
  • Wie viele Ärzte es auf 100.000 Einwohner gibt
  • Wie viele Patienten der Arzt betreut (Fallzahl)

Wie viele Patienten ein Hausarzt in seiner Kartei hat, kann damit nicht direkt gleichgesetzt werden. Schließlich haben Ärzte eine Aufbewahrungspflicht für Patientenakten von zehn Jahren. Ziehen Patienten um, bleiben diese in der Hausarzt Kartei bestehen. Die Daten können nicht einfach gelöscht werden. Daher sollte zwischen aktiven und passiven Patienten unterschieden werden.

Interessant ist auch, wie viele Patienten im Durchschnitt pro Tag in die Arztpraxis kommen.

Arztdichte in Deutschland

Wie das Statistik Portal Statista in 2022 bekannt gegeben hat, hat sich die Anzahl der Einwohner, die ein berufstätiger Arzt betreut, von 1960 bis 2021 kontinuierlich verringert. Im Gegensatz zu über 800 Einwohnern ist ein Arzt aktuell für 200 Einwohner zuständig. Zu beachten ist, dass der Durchschnitt von Bundesland zu Bundesland variiert.

Das bedeutet aber nicht, dass Ärzte weniger zu tun haben. Ganz im Gegenteil: die Anforderungen an Ärzte sind gestiegen und chronische Krankheiten erleben ein Allzeithoch. Der Bedarf, einen Arzt aufzusuchen, ist über die Jahrzehnte gestiegen.

Ärzte auf 100.000 Einwohner

Wie viele Ärzte auf 1.000 oder 100.000 Einwohner fallen, ist wie die Arztdichte zwischen den Bundesländern und Landkreisen unterschiedlich. Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2020 in Deutschland 4,4 Ärzte für 1.000 Patienten zuständig. Das entspricht rund 227 Einwohnern pro Arzt.

Fallzahl

Wie viele Patienten ein Hausarzt hat, kann an der Fallzahl gemessen werden. Jeder Patient innerhalb eines Quartals wird als Fall gezählt. Das entspricht also der Anzahl der Patienten pro Quartal.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung legt dazu Daten bis ins vierte Quartal im Jahr 2019 vor, unterteilt in verschiedene Fachgebiete. Ärzte und Psychotherapeuten lagen im Durchschnitt bei rund 812 Patienten pro Quartal. Hausärzte separat betrachtet, schaffen es dagegen auf 1.380 Patienten. In der Kinder- und Jugendmedizin hatte ein Arzt mit 954 mehr Zeit für seine Patienten.

“Ein Behandlungsfall ist die Behandlung desselben Versicherten durch dieselbe Arztpraxis in einem Kalendervierteljahr zulasten derselben Krankenkasse.”

KBV – Kassenärztliche Bundesvereinigung

 

Wie viele Patienten für einen Arzt ideal sind, hängt davon ab, wie lange eine Behandlung durchschnittlich dauert. Psychotherapeuten haben schließlich mehr Zeit für ein Arzt-Patienten-Gespräch, als ein Hausarzt.

Mehr Patienten? Wann das Maximum erreicht ist

Der Patientenstamm eines Hausarztes ist mit das Wichtigste einer Praxis. Ohne Patienten braucht es keinen Arzt. Bei einer Praxisübernahme ist daher auch von großer Bedeutung, wie viele Patienten ein Hausarzt hat.

Betreut ein Hausarzt jedoch so viele Patienten, dass seine Kapazität völlig überlastet ist, hat das Nachteile für den Arzt und die Patienten.

  • Lange Wartezeiten auf einen Termin
  • Lange Wartezeiten in der Praxis
  • Sehr kurze Besprechungszeiten
  • Überstunden und Überlastung
  • Keine Zeit für den Aufbau einer Beziehung zum Patienten

Für eine Arztpraxis gilt es daher, die “goldene Mitte” zu finden.

Neben der Tatsache, wie viele Patienten ein Hausarzt in seiner Kartei führt beziehungsweise betreut, spielen weitere Faktoren eine Rolle, ob eine Praxis überlastet ist oder nicht.

Insbesondere das Praxismanagement und die Praxisorganisation entscheiden darüber, wie stressig oder chaotisch es in einer Praxis hergeht. In vielen Fällen besteht hier Optimierungspotenzial.

Prozessoptimierung: mehr Zeit und mehr Patienten

Wenn Sie an dem Punkt angekommen sind, an dem Sie sich mehr Zeit für Ihren bestehenden Patientenstamm wünschen oder nach Wegen suchen, mehr Patienten annehmen zu können, sollten Sie Ihre Prozesse überdenken.

Durch die Optimierung von Abläufen in der Hausarztpraxis können Sie zusätzliche Zeit gewinnen, die Ihnen aktuell verloren geht. Wie Ihnen das gelingt, zeigen wir in den nächsten Abschnitten anhand von Beispielen, die bereits in die Praxis umgesetzt wurden.

Kommunikation digitalisieren

Es gibt noch viele Arztpraxen, die in Hinblick auf die Digitalisierung einiges nachzuholen haben. Dazu zählt vor allem die Kommunikation. Wir alle kommunizieren heute digital. Machen Sie das auch mit Ihren Patienten? Vor allem Organisatorisches kann digital viel schneller, bequemer und kosteneffizienter kommuniziert werden.

Die Qualität der Patientenbetreuung leidet darunter nicht. Sie kann damit nachhaltig steigen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Versenden von Informationsmaterial, wie es im Rahmen der Patientenaufklärung vorab zu einem Termin sehr hilfreich sein kann. Wenn Ihre Patienten besser vorbereitet sind, gibt Ihnen das zusätzliche Zeit im Arzt-Patienten-Gespräch.

Kontaktlose Patientenaufnahme

Sind nicht nur Sie als Arzt, sondern auch das Praxisteam bis ans Limit gefordert? Dann entlasten Sie Ihre MFAs mit der digitalen Patientenaufnahme. Patienten führen hierbei einen Self-Check-in durch, unter anderem mit Angaben zum Besuchsgrund. Nachdem ein Patient einen Termin vereinbart hat, geben Sie dem Patienten einfach Zugriff auf das Online-Formular.

Wenn der Patient dann zum Termin in der Praxis erscheint, ist der organisatorische Aufwand deutlich geringer und die Wartezeiten an der Rezeption werden automatisch reduziert.

Vorbereitet ins Arzt-Patient-Gespräch

Wie wäre es, wenn Sie sich auf das nächste Arzt-Patient-Gespräch vorbereiten können, weil Sie dem Patienten die wichtigsten Fragen schon gestellt haben, bevor Sie diesen überhaupt persönlich treffen? Würde das ermöglichen, die kurze Gesprächszeit besser zu nutzen?

Das gelingt Ihnen mit einer Arztpraxis Software wie Idana. Und keine Sorge, für die Vorbereitung ist kein zusätzlicher Personalaufwand notwendig. Dazu greifen Sie einfach auf fachspezifische digitale Fragebögen zurück und lassen den Patienten Fragen vor dem Termin beantworten, die Sie standardmäßig im Gespräch stellen würden.

Der ausgefüllte Fragebogen wird automatisch ausgewertet und Auffälligkeiten werden hervorgehoben. So können Sie auf einen Blick das Wichtigste erkennen, bevor der Patient das Behandlungszimmer betritt.

Diese Art der digitalen Anamnese verschafft Ihnen mehr Zeit für Ihre Patienten oder erlaubt es, zusätzliche Patienten anzunehmen.

Bei Überlastung hilft Idana

Wie viele Patienten hat ein Hausarzt in seiner Kartei? Meistens sind es so viele, dass die Praxis an ihre Überlastungsgrenzen kommt. Dann ist Handeln angesagt. Das bedeutet nicht, dass Sie Patienten aus Ihrer Kartei nehmen müssen. Indem Sie Prozesse und Abläufe optimieren, sparen Sie Zeit ein und können beginnen, wieder patientenorientierter zu arbeiten. Schauen Sie sich jetzt an, wie gut Idana dabei helfen kann.

Um mehr über die digitalen Helfer im Umgang mit vielen Patienten und den Entlastungsmöglichkeiten zu erfahren, lesen Sie unser E-Book zum Thema mit praxisnahen Tipps, und erhalten Sie einen Einblick in die Effizienz der digitalen Helfer.

Zum E-Book