Patienten fühlen sich in Ihrer Arztpraxis nicht wohl oder Sie wollen diese moderner gestalten? Dann sollte eine Sache ganz oben auf Ihrer Liste stehen: das Wartezimmer einrichten. 

Wir haben passende Ideen und Tipps zur Gestaltung. 

Worauf es beim Wartezimmer einrichten ankommt

Jede Arztpraxis sollte ein gut durchdachtes Wartezimmer-Konzept haben. Eine Planung ist ratsam, denn zusammengewürfelte Möbel und kahle Wände mit einem zu grellen Licht bieten keinen Wohlfühlort für Patienten. Bevor Sie Ihr Wartezimmer einrichten, sollten Sie die Farbwahl, Beleuchtung, Möbel inklusive der Sitzanordnung sowie die Dekoration und unterhaltende Elemente planen.

Wesentlich ist, dass:

  • Patienten sich im Wartezimmer wohlfühlen,
  • ausreichend Platz pro Wartezimmerstuhl vorhanden ist und
  • die Hygienerichtlinien eingehalten werden.

Tipps und Ideen zur Einrichtung des Wartezimmers haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.

Farbwahl

Bei der Einrichtung des Wartezimmers spielen Farben eine wichtige Rolle – nicht nur an den Wänden. Die Farbgebung beeinflusst die Atmosphäre im Raum stark, weshalb das gesamte Wartezimmer inklusive der Möbel und anderer Dekoration farblich aufeinander abgestimmt sein sollte. 

Farben haben eine psychologische Wirkung, mit der sich die Stimmung von Patienten positiv beeinflussen lässt. Eine chaotische Farbwahl oder bestimmte Farben können Menschen unterbewusst stressen, während ausgeglichene und freundliche Farben Harmonie und Ruhe erzeugen.

Die Wirkung einiger Farben auf Menschen:

  • Dunkelblau: entspannend, beruhigend, vermittelt Vernunft, kann aber auch kühl wirken
  • Hellblau: klar, frisch und offen
  • Grün: ruhig, natürlich, regenerierend, ideal mit Naturtönen wie Holz
  • Gelb: hell, optimistisch, sorgt für gute Stimmung und Heiterkeit
  • Rot: stimulierend, aktiv, kann aber auch Stress und Wut erzeugen. Nicht für Angstpatienten geeignet
  • Orange: warm, hell, energiegeladen, vitalisierend

Farben können zudem optischen Einfluss auf Räume haben und diese größer erscheinen lassen. Dieser Effekt zahlt sich bei vollen Wartezimmern aus. Bringen Sie außerdem die Farben Ihres Logos an passenden Stellen wie in Fluren unter.

Möbel

Sitzmöbel sind mit das Wichtigste in einem Wartezimmer. Schließlich bitten Sie Ihre Patienten noch einmal Platz zu nehmen, bevor es mit der Behandlung losgeht. Das Wartezimmer ist zum Sitzen gedacht.

Bei Sitzgelegenheiten haben Sie eine riesige Auswahl. Achten Sie vor allem auf folgende Aspekte:

  • Stühle im Wartezimmer sollten bequem und komfortabel sein, idealerweise sogar ergonomisch.
  • Praxismöbel im Wartezimmer sollten einfach zu reinigen und zu desinfizieren sein.
  • Bezüge sollten (bei Polstermöbeln) abwaschbar und strapazierfähig sein.
  • Sitzmöbel sollten auch von älteren Menschen ohne Probleme genutzt werden können.
  • Stühle mit Armlehnen geben Senioren und Menschen mit Behinderung besseren Halt.
  • Die Stühle sollten farblich abgestimmt und in das Wartezimmer-Konzept passen.

Neben Stühlen können auch Bänke, Couches oder Sessel zum Einsatz kommen. Das macht das Wartezimmer gemütlicher. 

Sie können auch kleine Beistelltische aufstellen. Darauf kann Informationsmaterial ausgelegt werden. Außerdem lockert das die Stuhlanordnung auf, sodass Patienten mehr Abstand zueinander haben.

Beleuchtung

Sie benötigen ein gutes Lichtkonzept, wenn Sie Ihr Wartezimmer einrichten und planen. Die Beleuchtung hat einen ähnlichen Einfluss wie die Farbwahl darauf, wie groß der Raum wirkt. Lampen haben Farbtöne von weiß bis warm und unterscheiden sich in Ihrer Intensität, der Leuchtkraft. 

Die Beleuchtung sollte hell genug sein, aber nicht kühl wirken, nicht blenden und eine wohlige Atmosphäre schaffen. Genauso sollte das Tageslicht, das durch die Fenster scheint, in die Planung mit einfließen.

Tipp: Lassen Sie sich bei der Einrichtung beraten. Wie viel Licht an welchen Stellen benötigt wird, kann berechnet werden, sodass am Ende alles stimmig ist.

Pflanzen

Pflanzen haben eine sehr positive Wirkung auf das Wartezimmer und können das Raumklima deutlich verbessern. Allerdings müssen Sie sich hier gut vor der Anschaffung informieren. Schließlich sollten Pflanzen nicht nur pflegeleicht sein, sondern auch vermeiden, dass Patienten plötzlich mit dem Niesen beginnen. Daher sind Grünpflanzen den Blühpflanzen aufgrund von Allergenen generell vorzuziehen. Diese können eine Allergie triggern und zu Symptomen führen.

Nicht zu vernachlässigen ist die Blumenerde. Hier kann sich Schimmel bilden. Schimmelsporen in der Praxis können das Immunsystem der Patienten schwächen. Geeignet sind daher vor allem Hydrokulturen, die ohne Pflanzenerde auskommen.

Tipps für geeignete Wartezimmer Pflanzen:

  • Efeu
  • Farne
  • Papyrus
  • Fensterblatt
  • Immergrüne Palmen
  • Einige Kakteen
  • Orchideen

Wenn Sie Ihr Wartezimmer mit Pflanzen einrichten möchten, lassen Sie sich am besten von einem Gärtner beraten.

Unterhaltung und Information

Wer wartet, braucht Unterhaltung. Unterhaltung schafft eine gelungene Ablenkung, sodass die Wartezeit schneller verstreicht und Patienten nicht ungeduldig werden. 

Viele Patienten sind schon zufrieden, wenn sie ihr eigenes Smartphone in Ruhe nutzen können. Dazu können Sie kostenloses WLAN im Wartezimmerbereich anbieten und außerdem Steckdosen zum Aufladen anbieten.

Um das Wartezimmer digital zu rüsten, können auch Online-Informationsangebote bereitgestellt werden, die Patienten auf ihrem eigenen Gerät abrufen. Broschüren brauchen dann nicht mehr gedruckt werden, sondern können über den QR-Code abgerufen werden. Vergessen Sie aber nicht, dass manche Patienten Broschüren in Papierform bevorzugen.

Weitere Angebote sind ein TV, auf dem Informationen zu Ihrer Praxis oder Filme wie Dokumentationen über die Tierwelt abgespielt werden können. Auf diese Weise können Sie auch die digitale Gesundheitskompetenz Ihrer Patienten fördern. Beispielsweise können Abläufe und Prozesse, die Sie derzeit digitalisieren oder bereits digital umgesetzt haben, an Patienten herangeführt werden.

Anamnese im Wartezimmer

Müssen Patienten tatsächlich die ganze Zeit warten, ohne dass ihre Behandlung Fortschritte macht? Nicht unbedingt: Oftmals sind Formulare noch vor dem Arzt-Patienten-Gespräch auszufüllen, etwa im Rahmen der Patientenaufnahme. In einem digitalen Wartezimmer gelingt das über das Tablet, ohne Umwege auf Papier. 

Zusätzlich können Arztpraxen ihren Patienten die Möglichkeit geben, eine Eigenanamnese während der Wartezeit durchzuführen. Das erfolgt ebenfalls digital und erspart im anschließenden Behandlungsgespräch Standard-Fragen, sodass der Arzt weiterführende Nachfragen stellen kann.

Sonderfall: Die Kinderarztpraxis

Kinderarztpraxen haben völlig andere Patienten als normale Arztpraxen. Entsprechend sollte der Wartebereich gestaltet werden. Kinder im Alter von wenigen Monaten bis ins Jugendalter kommen in die Praxis.

Eine Kinderspielecke und eine kindgerechte Gestaltung des Wartezimmers sind daher zu empfehlen. Nicht selten haben Kinder Angst vor dem Arzt oder wollen dort einfach nicht hin. Das Wartezimmer mit Spielgelegenheiten kann diese Angst verringern und für Kinder eine effektive Ablenkung sein. Die Wartezeit verstreicht dann außerdem schneller.

Auch hier ist Hygiene Pflicht. Kuscheltiere eignen sich daher weniger im Wartezimmer. Besser sind Spielsachen, die abgewaschen werden können.

Das Wartezimmer als Teil der digitalisierten Praxis

Wie sollten Arztpraxen das Wartezimmer einrichten? Wichtig ist ein Konzept, bevor etwa Wände neu gestrichen und Praxismöbel angeschafft werden. Eine digitale Ausstattung wie kostenfreies WLAN oder Angebote wie die Durchführung der Eigenanamnese vor dem Behandlungsgespräch setzen weitere Mehrwerte. 

Berücksichtigen Sie auch weitere digitale Funktionen, die zum Beispiel mit Idana, Ihrem digitalen Assistenten, Einzug ins Wartezimmer haben können. Um mehr über den Einsatz und die Vorteile einer digitalen Anamnese und Patientenaufnahme zu erfahren, lesen Sie auch unser kostenfreies E-Book zum Thema.

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