Das Krankenhaus der Zukunft ist eine Vision, für die es bereits ein Konzept gibt. Innovative Technologien sollen Abläufe steuern und automatisieren. Die Rede ist vom Krankenhaus 4.0, in dem alle Bereiche vernetzt werden. Wir haben Beispiele, wie das in Zukunft konkret aussehen soll.

Was versteht man unter dem Krankenhaus 4.0?

Krankenhaus 4.0 ist ein Konzept für das Krankenhaus der Zukunft. Ziel des Krankenhaus 4.0 ist es, die Patientenversorgung zu verbessern und die Effizienz im Krankenhaus zu erhöhen. Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten sowie anderen Einrichtungen und Institutionen im Gesundheitswesen erleichtert werden.

Um dieses Konzept zu verwirklichen, werden moderne Technologien wie künstliche Intelligenz, das Internet of Things (IoT) und Big Data eingesetzt. Damit lassen sich verschiedene Anwendungen implementieren.

Beispielsweise könnten mit KI Behandlungsentscheidungen unterstützt werden oder ein transparenter Datenfluss in der Notaufnahme aktuelle Informationen zu Vorerkrankungen oder chronischen Erkrankungen des Patienten bereitstellen.

Aus dem Krankenhaus soll ein ganzheitliches Wertschöpfungsnetzwerk werden. So sieht das Konzept auch vor, flexible und anpassungsfähige Krankenhausstrukturen zu schaffen, die sich schnell an die sich ändernden Anforderungen anpassen können.

Was sind die verschiedenen Aspekte des Krankenhaus 4.0

Das Krankenhaus der Zukunft hat viele Aspekte. Es betrifft beispielsweise die Medizintechnik genauso wie das Prozessmanagement einer Klinik.

Hospital IT 4.0

Unter Hospital 4.0 ist die digitale Datenverarbeitung im Krankenhaus gemeint, bei der verschiedene Systeme, Geräte, Anlagen und Anwendungen vernetzt werden. Ein wichtiger Begriff ist „Big Data“. Patientendaten werden gesammelt und analysiert und an richtiger Stelle bereitgestellt, um den Behandlungsablauf und die Pflege zu optimieren. Das Hospital 4.0 sieht außerdem den Gebrauch von Medical Apps und einen optimierten Daten- und Dokumentenaustausch vor.

Medizintechnik 4.0

Die Medizintechnik setzt vernetzte und intelligente Geräte ein. Das können zum Beispiel intelligente Implantate sein, welche Daten des Patienten sammeln und für Ärzte bereitstellen. Die Versorgung von Patienten soll dadurch optimiert werden. Ein weiteres Anwendungsbeispiel sind KI-getriebene Bildgebungssysteme, die bei medizinischen Diagnosen hilfreich sind.

Bei der Medizintechnik 4.0 geht es auch um Mensch-Maschine-Schnittstellen, welche die Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen ermöglichen. So können etwa Befehle an eine Maschine gegeben werden und diese ist in der Lage zu reagieren und eine Rückmeldung zu geben. Mit Mensch-Maschine-Schnittstellen können Hardware-Geräte und Software gemeint sein.

Assistenzsysteme können Abläufe automatisieren oder zumindest teilautomatisieren. Wesentlich ist, dass sie in der Lage sind, sich selbst zu regeln. Beispielhaft wäre ein chirurgisches Instrument, das sich bei einem operativen Eingriff eigenständig auf die Situation anpasst, um den Operationsablauf bestmöglich zu unterstützen.

Für die Zukunft sind auch Roboter denkbar, die Aufgaben des Pflegepersonals übernehmen oder sogar operative Eingriffe bewältigen.

Gebäudeverwaltung / Facility Management 4.0

Ohne Instandhaltung kommt kein Gebäude aus. Das Krankenhaus 4.0 stellt neue Anforderungen. Zum Erhalt der Technologien und der Reduzierung von Fehlern oder Ausfällen von Systemen sollen Cloud-Technologien in Verbindung mit IOT-Geräten eingesetzt werden. Aus der Ferne wird damit automatisiert der Wartungsbedarf festgestellt.

Eine wesentliche Herausforderung ist, die Geräte verschiedener Hersteller in einem System zu vernetzen. Verschiedene Datenformate der Hersteller erschweren dies, eine Standardisierung wäre hier hilfreich. 

Außerdem kann die Logistik optimiert werden, zum Beispiel, wenn es um Verbrauchsgüter in einem Krankenhaus geht. Eine Anwendungsmöglichkeit ist, dass geringe Lagerbestände von Systemen erkannt und entsprechende Nachbestellungen automatisiert getätigt werden.

Neben wirtschaftlichen Aspekten liegt ein Schwerpunkt auf ökologischen Aspekten. Das „Green Hospital“ hat das Ziel, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Klinisches Prozessmanagement 4.0

Das Prozessmanagement ist ein großer Bereich in einem Krankenhaus. Viele verschiedene Aspekte fließen hier zusammen. Ziel ist es, eine bestmögliche Kooperation der einzelnen Bereiche herzustellen. Beispielsweise folgen auf ein Ereignis wie die Entlassung eines Patienten weitere Ereignisse: ein Bett im Krankenhaus wird frei, Patientenbriefe müssen verfasst und der Patient bei der Entlassung betreut werden. Diese Prozesse sollen integriert und so weit wie möglich automatisiert ablaufen.

Mit modernen Technologien können Prozesssysteme von Computern geregelt werden. Dazu zählen unter anderem administrative Abläufe. Die elektronische Patientenakte bietet einen ersten Ansatz einer qualitativen Dokumentation. Software wie Medical Apps sollen aktuelle Informationen liefern und unter anderem Ärzte bei der Therapie und Überwachung von Krankheiten unterstützen. Die Zusammenarbeit und interne Kommunikation können mit Tele-Medien ermöglicht werden.

Insgesamt müssen einzelne Teilbereiche, die Ärzte, Pflegepersonal und Verwaltung betreffen, gebündelt werden.

Technische Infrastruktur 4.0 

Wenn Behandlungsabläufe digitalisiert werden, müssen diese im Krankenhaus umgesetzt werden können. Dazu ist die bauliche und IT-gestützte Infrastruktur notwendig. Die Raumeinteilung, Wartebereiche und Arbeitsplätze für Verwaltungsarbeiten oder Personalräume müssen im Konzept Krankenhaus 4.0 ebenfalls eingeplant werden. 

Vorteile des Krankenhaus 4.0 für Patienten

Das Krankenhaus 4.0 kommt nicht nur der Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses zugute. Es bietet eine Vielzahl an Vorteilen für Patienten. 

Patientensicherheit ist einer der größten Aspekte. Durch eine optimierte Patientenüberwachung und das Sammeln von Daten können Algorithmen bei kleinen Auffälligkeiten bereits Signale geben. Ärzte können dann Maßnahmen einleiten, die Schlimmeres verhindern.

Die Versorgungsqualität verbessert sich in vielerlei Hinsicht. So können Patienten besser betreut werden. Intelligente Systeme unterstützen die Diagnose und Behandlung. Bei Diagnosen können datenbasierte Erfahrungswerte einbezogen werden und die Behandlung darauf abgestimmt und im Laufe der Therapie individuell angepasst werden. 

Das Krankenhaus 4.0 verringert auch die Fehleranfälligkeit. Ein Zahlendreher oder andere Ungenauigkeiten können zu einer Fehlinterpretation führen, was dem Patienten schaden kann. 

Patienten können zusätzlich besser in Behandlungsabläufe integriert werden. Apps und Patientenportale sind dafür ein erster Ansatz. Die Kommunikations- und Informationsqualität sind optimiert.

Vorteile des Krankenhaus 4.0 für Mitarbeiter

Mitarbeiter müssen sich zwar an die veränderten Arbeitsweisen anpassen und sich den Umgang mit Technologien aneignen, letztendlich profitieren sie aber auch von der Digitalisierung im Krankenhaus.

Das Krankenhaus 4.0 sieht in vielen Bereichen eine Automatisierung und somit eine Entlastung der Mitarbeiter vor. Das betrifft Management, Ärzte, Pflegepersonal und Verwaltung. Alle Hierarchieebenen in einem Krankenhaus sind davon betroffen. Automatisierung bedeutet gleichzeitig Sicherheit und weniger Fehler. Das nimmt den Druck von Mitarbeitern. 

Die Entlastung an einer Stelle sorgt aber auch dafür, dass Ressourcen und Kapazitäten an anderer Stelle eingesetzt werden können. Diese Ressourcen werden im Krankenhaus der Zukunft gebraucht. Es wird daher nicht weniger Personal benötigt, sondern die Schwerpunkte verschieben sich.

Krankenhaus 4.0 – Digitalisierung geht auch in der Arztpraxis mit Idana

Die Digitalisierung in Krankenhäusern bringt Umbrüche, die auch in Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen 4.0 stehen. Viele Patienten werden von Arztpraxen eingewiesen. Arztpraxen sind daher in gewissem Grad involviert und Teil des Systems. 

Während die Entwicklung zum Krankenhaus 4.0 fortgeführt wird, sind auch Arztpraxen gefordert, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Digitale Patientenaufnahmen, Eigenanamnesen, Videosprechstunden und administrative Unterstützung sind bereits integrierbar, zum Beispiel mit der Arztpraxis-Software von Idana. Damit setzen Sie als Praxis einen wichtigen Schritt in die Zukunft des digitalen Gesundheitswesens. Wenn Sie mehr über den Einsatz und die Vorteile einer digitalen Patientenaufnahme und Anamnese in der Praxis erfahren möchten, lesen Sie auch unser kostenfreies E-Book zum Thema.

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