Patientenportale stellen einen Wandel im Krankenhausmanagement dar. Die Patienten Journey wird digital, was auch eine Vernetzung verschiedener medizinischer Leistungserbringer erfordert. Als Arzt werden Sie ebenfalls Teil dieser Systeme.

Was genau sind Patientenportale?

Bei Patientenportalen handelt es sich um Plattformen, die von Krankenhäusern gestellt werden und viele Nutzergruppen zusammenführen. In erster Linie können Krankenhäuser ihre Leistungen kommunizieren, mit Patienten interagieren und diesen ihre persönlichen Daten und Informationen zur Verfügung stellen. 

Patienten können darüber hinaus anderen Einrichtungen wie Hausärzten, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen Zugang zum Beispiel für Befunde oder Arztbriefe erteilen. 

Zusätzlich können viele Abläufe, die normalerweise im Krankenhaus stattfinden, digitalisiert und schon vor einem Aufenthalt abgewickelt werden. Dazu zählen unter anderem die digitale Anamnese, die Patientenaufnahme oder die digitale Terminvereinbarung.

Technisch gesehen handelt es sich bei Patientenportalen um Cloud-Dienste, die Daten einfach, schnell und genau im richtigen Umfang bereitstellen.

Krankenhauszukunftsgesetz fördert Ausbau der digitalen Infrastruktur

Mittlerweile sind Patientenportale in deutschen Krankenhäusern verbreitet und sogar vorgeschrieben. Treiber ist das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG), welches durch Investitionsprogramme die Digitalisierung in Krankenhäusern voranbringt. Das Gesetz trat im Oktober 2020 in Kraft. 

Gefördert werden seit dem 1. Januar 2021 insgesamt 11 Vorhaben. Dazu zählen zum Beispiel die Digitalisierung der Notaufnahme, die Weiterentwicklung telemedizinischer Verfahren und der Ausbau der digitalen Infrastruktur. Damit sind auch Patientenportale für digitales Aufnahme- und Entlassmanagement gemeint. 

Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Portale einen “digitalen Informationsaustausch zwischen den Leistungserbringern und den Leistungsempfängern sowie zwischen den Leistungserbringern, den Pflege- oder Rehabilitationseinrichtungen und den Kostenträgern vor, während und nach der Behandlung im Krankenhaus ermöglichen” (siehe §19 (1) Nr.2 KHZG).

Über 4 Millionen Euro stehen bis Ende 2023 für die Modernisierung in Deutschland zur Verfügung.

Was ist Teil eines Patientenportals?

Patientenportale haben großes Potenzial und können daher sehr umfassend und komplex werden. Neben administrativen Prozessen können Krankenhäuser ihre Leistungen vorstellen und mit Patienten entlang der Patient Journey kommunizieren. Das umfasst insbesondere das Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassmanagement.

Diese Funktionen können Patientenportale u.a. abdecken:

Was sind die Vorteile von Patientenportalen?

Die Vorteile von Patientenportalen lassen sich aufseiten der Krankenhäuser, Patienten und weiteren Nutzergruppen finden. Letztendlich profitieren Kliniken von einer höheren Wirtschaftlichkeit und Patienten von mehr Einblick und Selbstbestimmtheit.

Vorteile für Krankenhäuser

Krankenhäuser digitalisieren ihre Prozesse. Mit der Digitalisierung sind Einsparungen von Ressourcen verbunden. Die höhere Effizienz der Portale entschlackt administrative Tätigkeiten, entlastet das Personal und Patienten können optimaler gemanagt werden.

Erhält ein Patient eine Überweisung in ein Krankenhaus, kann er sich im Patientenportal anmelden, die Dokumente dort direkt hochladen und online weitere Angaben machen, die dann nicht mehr beim Besuch im Krankenhaus gemacht werden müssen. 

Vorteile im Überblick:

  • Einsparung von Ressourcen
  • Höhere Effizienz
  • Entlastung des Personals
  • Optimiertes Patientenmanagement

Vorteile für Patienten

Die Einbindung von Patienten in den Behandlungsprozess optimiert die Kommunikation und Abstimmung mit diesen. Patienten sind besser informiert, können einfach Kontakt aufnehmen und ihre Daten und Dokumente einsehen. 

Patienten legen fest, wer auf ihre Daten Zugriff hat. Konsiliarärzten oder Fachärzten kann einfach Einblick in die Krankenhistorie gewährt werden. Das optimiert die Behandlung, wovon schlussendlich vor allem der Patient profitiert.

Vorteile im Überblick:

  • Optimierte Kommunikation und Abstimmung
  • Zentraler Zugang zu Information
  • Einfache Kontaktaufnahme
  • Bessere Behandlung

Vorteile für andere Nutzergruppen 

Patientenportale vernetzen Krankenhäuser und Patienten mit anderen Leistungserbringern der medizinischen Versorgung. Das betrifft zum Beispiel Zuweiser wie Hausärzte, Nachsorger oder Pflegedienste. Dadurch können Informationen besser und kostengünstiger an relevanter Stelle bereitgestellt werden. 

Wird ein Patient nach einer Operation entlassen und in den folgenden Wochen und Monaten führt der Hausarzt Check-ups durch, kann er Einsicht in die Dokumentation des Krankenhauses erhalten.

Vorteile im Überblick:

  • Vernetzung mit Leistungserbringern
  • Kostengünstige Kommunikation
  • Schnelle Informationsbereitstellung

Was sollte man bei Patientenportalen beachten?

Bei der Implementierung einer digitalen Lösung wie einem Patientenportal müssen Krankenhäuser vor allem an Ihre Patienten denken.

Wichtig ist, dass das Portal von beliebigen Endgeräten genutzt werden kann, mobil und auch am Desktop. Nutzerfreundlichkeit ist das A und O. Die Bedienung muss intuitiv sein und für alle Altersgruppen gerecht sein. Junge Erwachsene wie Senioren müssen gleichermaßen damit zurechtkommen. 

Des Weiteren ist ein barrierefreier Zugang notwendig, damit alle Patienten die gleiche Chance auf den Nutzen des Portals haben.

Nicht zuletzt ist Transparenz ein entscheidendes Kriterium, damit das Patientenportal sowohl von Patienten als auch von dem Personal und anderen Nutzergruppen akzeptiert und genutzt wird.

Gibt es gesetzliche Vorgaben, die einzuhalten sind? 

Damit Krankenhäuser eine Förderung erhalten, müssen sogenannte gesetzlich geforderte Muss-Kriterien und Kann-Kriterien berücksichtigt werden. 

Von inhaltlichen Vorgaben wie der Möglichkeit, Dokumente hochzuladen, auf die elektronische Patientenakte zuzugreifen oder die digitale Anamnese von zu Hause aus durchzuführen, müssen Krankenhäuser auch technische Kriterien erfüllen.

Datenschutzrechtliche Vorschriften müssen eingehalten und die Informationssicherheit gewährleistet sein. Genauso sind Schnittstellen zu ERP-Systemen für nachgelagerte Prozesse Pflicht.

Die digitale Patienten Journey mit Idana als zuverlässigen Partner

Als Hausarzt, Facharzt oder Psychotherapeut sind Sie zwar nicht in der Pflicht, ein Patientenportal bereitzustellen, Sie können die Patienten Journey dennoch digital gestalten. Je digitaler Ihre Daten und Informationen zu Patienten in der Praxis vorliegen, desto leichter wird Ihnen die Integration in die Patientenportale der Krankenhäuser fallen.

Durch die Digitalisierung profitieren Sie von ähnlichen Vorteilen wie Krankenhäuser: einer höheren Wirtschaftlichkeit und zufriedeneren Patienten

Mit Idana, Ihrem digitalen Assistenten, können Sie beispielsweise die Patientenaufnahme, digitale Anamnese und Patientenaufklärung optimieren. Das Unterschreiben von Praxisformularen, die Hilfe beim Erstellen von Arztbriefen oder die rechtssichere Dokumentation bieten eine Verschlankung Ihrer Prozesse. 

Idana begleitet Sie bei der Einführung dieser digitalen Tools. Praxispersonal und Patienten können die Nutzung schnell erlernen. Sie fördern damit auch die digitale Gesundheitskompetenz. Kennen Patienten diese Art von digitalen Tools bereits vom Hausarzt, fällt der Umgang mit Portalen eines Krankenhauses umso leichter.  

Patienten fordern heutzutage moderne Arztpraxen, in denen der Service stärker in den Vordergrund rückt. Mit digitalen Angeboten kommen Sie den Erwartungen Ihrer (zukünftigen) Patienten einen Schritt näher. Die Investitionen lohnen sich bereits jetzt und zahlen sich langfristig aus. 

Prüfen Sie daher, welche digitalen Maßnahmen für Ihre Praxis als Nächstes sinnvoll sind, um den Erfolg und die Nachhaltigkeit in der Zukunft zu sichern und im Gleichschritt mit gesetzlichen Änderungen wie Patientenportalen zu bleiben. 

Wenn Sie mehr über den Nutzen und die Vorteile einer digitalen Patientenaufnahme mit Idana erfahren möchten, lesen Sie auch unser E-Book zum Thema und erfahren Sie, wie Idana auch Ihre Praxisprozesse digital und effizient gestalten kann.

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