Was fehlt dem Patienten und wie kann ihm geholfen werden – das und mehr finden Ärzte im Anamnesegespräch heraus. Jedoch stecken diese Arztgespräche voller Herausforderungen. Mithilfe der Digitalisierung können einige davon einfacher gemeistert werden.

Welche Bestandteile sollte ein Anamnesegespräch umfassen?

Die Anamnese dient dazu, die Vorgeschichte des Patienten in Erfahrung zu bringen und eine Diagnose zu stellen sowie die besten Behandlungsmethoden zu identifizieren. Sie nimmt daher einen essentiellen Teil ein und stellt die Weichen für den weiteren Verlauf.

Das Gespräch kann sich an einer Struktur orientieren, muss aber auf das jeweilige Fachgebiet und den Patienten individuell abgestimmt werden. Neben Standardfragen, die so gut wie jedem Patienten gestellt werden, sind tiefergehende Fragen notwendig. Der Arzt legt anhand der Antworten des Patienten die Schwerpunkte fest.

Weiterhin muss beachtet werden, dass es verschiedene Arten gibt (siehe weiter unten). Der Arzt muss entscheiden, welche Form bei welchem Patienten sinnvoll ist. Natürlich können mehrere Arten in einem Arztgespräch durchgeführt werden.

Der Einstieg in die medizinische Anamnese ist bei den meisten Ärzten immer gleich. Die Standardfrage „Was führt Sie zu mir?“, gibt dem Patienten die Chance, das für ihn Wichtigste zuerst zu schildern.

Welche Risiken birgt ein Anamnesegespräch?

Das Anamnesegespräch an sich ist mit keinem direkten Risiko für den Patienten verbunden, schließlich handelt es sich „nur“ um ein Gespräch. Dennoch kann das Gespräch zu unvollständigen oder falschen Diagnosen führen. Das ist dann der Fall, wenn Patienten bewusst falsche Aussagen machen, wichtige Dinge verschweigen oder versehentlich fehlerhafte Angaben machen.

Zu welchen Erkenntnissen der Arzt kommen kann, hängt stark von den Anamnese-Fragen ab. Hat ein Arzt zu früh einen Verdacht und schließt andere Diagnosen von Anfang an aus, kann dies zu ungenügenden Diagnosen führen.

Ein weiterer Aspekt ist die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Missverständnisse oder eine Sprache, die der Patient nicht versteht, bergen Risiken im Anamnesegespräch. Ärzte sollten im Zweifelsfall genauer nachfragen und sicherstellen, dass auf beiden Seiten dasselbe Verständnis über einen Sachverhalt besteht.

Was umfasst eine Anamnese und welche Fragen sollten niemals fehlen?

Eine Erhebung umfasst verschiedene Teilbereiche, die abhängig von der Situation des Patienten abgefragt werden. Zu den Teilen zählen zum Beispiel:

  • Eigenanamnese
  • Fremdanamnese
  • Vegetative Anamnese
  • Familienanamnese
  • Medikamenten Anamnese
  • Genussmittel Anamnese
  • Sozialanamnese
  • Psychische Anamnese

Zusätzlich sind Fragen speziell nach Fachgebiet möglich, dann spricht man zum Beispiel von einer gynäkologischen Anamnese. Die Fragen variieren entsprechend sehr stark. Dennoch gibt es Fragen, die in einer Erhebung nicht fehlen sollten.

Symptome

Welche Symptome und Beschwerden hat ein Patient? Wie lange bestehen diese? Wie stark sind sie und wann sind die Beschwerden am größten? Was macht die Beschwerden erträglicher?

Medikamente

Werden für diese Beschwerden aktuell Medikamente eingenommen? Gibt es andere Medikamente, die ein Patient einnimmt? Wie oft und in welchem Maße werden Medikamente eingenommen? Welche medizinischen Behandlungen wurden durchgeführt?

Erkrankungen

Hat der Patient aktuell oder hatte er in der Vergangenheit andere Erkrankungen? Welche Erkrankungen sind dies und wie wurden sie behandelt?

Herausforderung für Ärzte

Das Anamnesegespräch hat mehrere Zwecke: Sie fragen gezielt, um die Behandlung des Patienten optimal gestalten zu können. Gleichzeitig spielt das Arztgespräch eine wichtige Rolle, um Vertrauen zum Patienten aufzubauen. Vor allem die Erstanamnese entscheidet darüber, wie der Patient den Arzt wahrnimmt und wie stark er Vertrauen aufbaut.

Das Ziel ist schließlich, gute und ehrliche Aussagen vom Patienten zu erhalten, damit diesem richtig geholfen werden kann – auch bei Themen, die dem Patienten unangenehm sein können. 

Um diese Art von Patientengespräch erfolgreich führen zu können, müssen einige Faktoren gemeistert werden:

  • Zeit,
  • kulturelle Barrieren,
  • Patiententypen und 
  • eine Balance aus Empathie und Sachlichkeit. 

Außerdem ist es entscheidend, dass der Arzt das Gespräch leiten kann. 

In der Realität wird oft der Faktor Zeit zum Verhängnis. Laut einer Studie, die im BMJ Open veröffentlicht wurde, dauert das Gespräch in Deutschland durchschnittlich nur 7,6 Minuten. Vor allem Ärzte in Vertragspraxen stehen unter einem Zeitdruck, was auf Kosten der Patienten geht. 

Wie eine digitalisierte Praxis beim Anamnesegespräch helfen kann.

Ärzte haben das Ziel, Menschen bestmöglich bei ihren gesundheitlichen Beschwerden weiterzuhelfen. Der Blick auf die Uhr lässt sich während eines Termins wahrscheinlich nicht ganz vermeiden. Dennoch gibt es viel Potenzial, das Beste aus den wenigen Minuten herauszuholen. Die Digitalisierung schafft dazu die besten Voraussetzungen. 

Neben Online-Sprechstunden, die sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt haben, gibt es viel, dass Sie schon vor dem eigentlichen Termin über den Patienten in Erfahrung bringen können. Die Rede ist von einer digitalen Anamnese. Dieses eignet sich sowohl für Termine, die online oder in der Praxis stattfinden. 

Ablauf und Vorteile

Die Anamnese ist äußerst individuell. Viele Fragen – insbesondere innerhalb eines Fachgebiets – sind jedoch wiederkehrend. Statt jedem Patienten diese Fragen persönlich zu stellen, können Sie diese digital abfragen. 

Auf diese Weise liegen Ihnen wichtige Informationen schon vor dem Gespräch vor. Indem Sie eine Software wie Idana nutzen, werden Auffälligkeiten sogar automatisiert hervorgehoben. So können Sie sich in wenigen Augenblicken auf das persönliche Gespräch vorbereiten und anschließend gezielt nachfragen.

Der große Vorteil dabei ist, dass Sie die 7,6 Minuten des Arztgesprächs optimal nutzen können. Das kann zu besseren Diagnosen, Behandlungen und zufriedeneren Patienten führen – und Sie haben endlich Zeit für das Wesentliche: Ihre Patienten.

Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass Patienten nicht einfach zum Termin kommen, und sich von Ihren Fragen überraschen lassen. Indem Patienten den Anamnesebogen online zu einer beliebigen Zeit und an einem beliebigen Ort ausfüllen können, bereiten sich Patienten auch besser auf den Arztbesuch vor. Sie können sich Gedanken über die Fragen machen und präzise Antworten geben. 

Dazu ein Beispiel: Auf die Frage, welche Vorbelastungen es in der Familie gibt, fallen dem Patienten eventuell nicht immer alle Fälle spontan im Gespräch ein. Beim Beantworten eines Online-Fragebogens ist jedoch genug Ruhe und Zeit vorhanden, darüber nachzudenken und anschließend vollständige Angaben zu machen.

Fazit: Nutzen Sie das volle Potenzial eines Anamnesegesprächs

Die Anamnese entscheidet über die Diagnose und zu einem Großteil über die anschließende Behandlung. Für Ärzte und Patienten ist das Gespräch daher sehr bedeutungsvoll. Die Herausforderungen für das Gelingen sind hoch, vor allem da die Uhr in jedem Gespräch tickt. 

Machen Sie sich die Digitalisierung zunutze und gestalten Sie einen Teil der Anamnese online. Das kann langfristig zu einer höheren Patientenzufriedenheit führen und Ihnen einen Wettbewerbsvorteil im Markt verschaffen. Außerdem nehmen Sie damit den Druck aus dem Arzt-Patienten-Gespräch, was für Sie und den Patienten entlastend sein kann.

Wenn Sie mir über den Nutzen und die Vorteile einer digitalen Anamnese wissen möchten, lesen Sie auch unser E-Book zum Thema und erfahren Sie, wie Sie mit der digitalen Anamnese von Idana wieder mehr Zeit für Ihre Patienten schaffen und die Qualität Ihrer Anamnese verbessern.

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